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Dennoch würde mit dem neuen Prognosevolumen die Vorjahresernte um 25,0 Mio. t übertroffen. Das USDA begründete die Abwärtskorrektur vor allem mit erneut schlechteren Aussichten für die argentinische Sojabohnenernte, die jetzt wegen Trockenheit und Hitze in wichtigen Anbaugebieten bei einem Fünfjahrestief von 41 Mio. t gesehen wird; das entspricht gegenüber der Januarprognose einem Abschlag von 4,5 Mio. t. Damit würde das Vorjahresaufkommen von schätzungsweise 43,9 Mio. t deutlich verfehlt.
Dennoch dürfte die globale Versorgung mit Sojabohnen nach Einschätzung des US-Ministeriums im Vermarktungsjahr 2022/23 im Vorjahresvergleich stabil bleiben. Der weltweite Endbestand an der Ölfrucht wird bei 102 Mio. t gesehen. Dies würde ausreichen, um 18,8 % der voraussichtlichen Nachfrage in Höhe von 376,4 Mio. t zu decken; im Vergleich zu 2021/22 wären das nur 0,3 Prozentpunkte weniger.
Unterdessen reagierte der Warenterminmarkt für Sojabohnen in Chicago kaum auf die neuen USDA-Daten. Offensichtlich hatten die Börsenakteure die Änderungen bereits eingepreist. Der Bohnenkontrakt mit Fälligkeit im Juli 2023 kostete heute gegen 14.45 Uhr hiesiger Zeit 15,10 $/bu (515 Euro/t); das waren 0,5 % mehr als der Eröffnungskurs von gestern, also vor der Veröffentlichung des USDA-Berichts.