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29.03.2007 | 18:50 | Tiermehl-Exporte  

Verdacht illegaler Tiermehl-Exporte: Fahnder bei Fleischbetrieben

Oldenburg - Wegen des Verdachts illegaler Exporte von mehreren zehntausend Tonnen Tiermehl sind am Donnerstag in Niedersachsen drei Fleischbetriebe durchsucht worden.

Fleisch
(c) proplanta
Es werde gegen die Verantwortlichen der Betriebe sowie gegen die Leiter der Veterinärämter der Landkreise Oldenburg, Vechta, Diepholz und Meppen ermittelt. Dies teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg mit. Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sollen rund 80 000 Tonnen Tiermehl illegal exportiert worden sein.

Eine Ermittlungsgruppe «Tiermehl» habe neben den Betrieben auch die Wohnungen der Geschäftsführer durchsucht, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es bestehe der Verdacht, dass von den Betrieben 2004 und 2005 mit Genehmigung der Veterinärbehörden Tiermehl der so genannten Kategorie 3 in Nicht-EU-Länder verkauft wurde, obwohl es hierfür zwischen Deutschland und diesen Ländern keine entsprechenden und notwendigen Abkommen gebe. Die sichergestellten Unterlagen müssten nun ausgewertet werden.

Tiermehl dieser Kategorie dürfe nicht in die menschliche Nahrungskette gelangen und könne lediglich als Futtermittel für Hunde und Katzen verwendet werden. Eine Ausfuhr in Nicht-EU-Länder ist nach Angaben der Ermittler nur zulässig, wenn es ein bilaterales Abkommen gibt. Foodwatch warf den Unternehmen vor, die Ware nach Russland, Vietnam und Bangladesch verkauft zu haben. Mit diesen Staaten gebe es keine Vereinbarungen über Lebensmittelsicherheit.

Die Unternehmen wiesen die Vorwürfe zurück und sagten, dass ihrerseits die Exportbedingungen in Abstimmung mit den Behörden eingehalten würden. In einer ersten Reaktion hatte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium damals Behördenfehler bei den Exportgenehmigungen eingeräumt, Vorschriften seien nicht korrekt ausgelegt worden. Das Ministerium warnte jedoch vor Panikmache, bei dem Tiermehl soll es sich nicht um BSE-Risikomaterial handeln. (dpa)
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