Aus Verkauf und Verpachtung wurde ein Überschuss von 494 Millionen Euro erzielt, wie die bundeseigene Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) am Freitag in Berlin mitteilte. Im Jahr zuvor waren 366 Millionen Euro in die Staatskasse geflossen. Zu dem aktuellen «Ausnahmeergebnis» hätten unter anderem erneut gestiegene Marktpreise beigetragen. Für dieses Jahr wird ein Überschuss von 415 Millionen Euro angestrebt. Ausschreibungen von
Agrarflächen sind aber vorerst ausgesetzt, da sich Bund und Länder noch über die künftigen Privatisierungsgrundsätze abstimmen müssen.
Der Sprecher der BVVG-Geschäftsführung, Wolfgang Horstmann, äußerte sich optimistisch, dass in den nächsten Wochen eine Einigung erzielt und die Vermarktung wieder aufgenommen werden könne. Bei der Privatisierung von Seen, die politischen Streit entfacht hatte, seien in nächster Zeit weiterhin keine Ausschreibungen geplant. Horstmann betonte, es sei gesetzlich gesichert, dass auch bei verkauften Seen jedermann baden, mit dem Boot fahren oder Schlittschuh laufen dürfe.
Seit ihrem Bestehen 1992 hat die Treuhandnachfolgerin inzwischen mehr als eine Million Hektar Land privatisiert. Im Bestand sind noch rund 403.000 Hektar Agrarflächen und etwa 80.000 Hektar Wald. Die Vermarktung von Forstflächen soll wieder verstärkt angegangen werden. An den Bund wurden insgesamt 4,3 Milliarden Euro überwiesen. Dem stehen aber Kosten unter anderem für Altschulden gegenüber. (dpa)