Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) sprach deshalb von einem „umfangreichen Angebot“; sie ließ am Mittwoch (27.4.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine jedoch mit 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert.
Hier und da hatte es auf Schlachthofseite mit Verweis auf den schwachen
Fleischmarkt und rückläufige Spannen erneut Forderungen nach einer Senkung der Notierung gegeben, was aber nicht mit aller Macht durchgesetzt wurde. So heißt es nun, auf Nachfrageimpulse durch vermehrte Grillaktivitäten zu hoffen, wozu aber das Wetter mitspielen muss. Ähnlich lustlos präsentierte sich zum Monatswechsel der Schweinemarkt in den meisten Nachbarstaaten in der Europäischen Union.
Zwar konnten gewisse Überhänge aus den Ostertagen abgebaut werden, doch knapp waren die schlachtreifen Tiere auch dort nicht; zudem sorgte der Fleischverkauf nicht wirklich für eine Entlastung. Die Folge waren unveränderte
Schlachtschweinepreise in den Niederlanden, Belgien und Österreich. In Frankreich legte die Notierung im Vorwochenvergleich nur geringfügig um 0,3 Cent auf 1,692 Euro/kg SG zu.
Preiserhöhungen notwendig
In Dänemark, wo es aufgrund des Preisabstands zu Deutschland noch Nachholbedarf gibt, erhöhte
Danish Crown seinen Basisankaufspreis um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,465 Euro/kg SG. Das Unternehmen sprach davon, dass im Fleischverkauf noch erhebliche Preiserhöhungen durchgesetzt werden müssten, woran auf allen Stufen der Kette gearbeitet werde.
Allen Akteuren sollte bewusst sein, dass ein Preisanstieg nötig sei, um eine nachhaltige Produktion auf der Primärstufe zu erhalten. Eine zunehmende Nachfrage am
EU-Binnenmarkt bei wärmerer Witterung und ein voraussichtlich sinkendes Schweineangebot sollten dabei helfen, die Preisanpassungen am Markt durchzusetzen, so Danish Crown.
Höhere Gewichte in Spanien
Neben den dänischen Mästern konnten sich diese Woch auch die Erzeuger in Spanien über einen Notierungsanstieg freuen. Dieser fiel am Mercolleida mit lediglich 0,5 Cent auf 1,545 Euro/kg Lebendgewicht (LG) aber nur noch gering aus. Ein Grund dafür waren die zuletzt überraschend deutlich um 675 g gestiegenen Schlachtgewichte sowie fehlende Möglichkeiten für Preiserhöhungen beim Verkauf von Schweinefleisch.
Laut Mercolleida sind im Nordosten des Landes schlachtreife Tiere eher knapp. Teilweise wird nur an vier Tagen geschlachtet, und Tiere werden zur Angebotsergänzung aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden importiert. In der Mitte und im Süden Spaniens sind die Verhältnisse am Lebendmarkt jedoch ausgeglichener.
Für die kommenden Wochen wird überall im Land mit einem geringeren Schweineangebot gerechnet. In Italien sorgte zuletzt ein zum Monatswechsel größeres Lebendaufkommen für einen Notierungsrückgang von 0,9 Cent/kg LG.
EU-Preis kaum verändert
In der gesamten EU haben sich die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 24. April gut behaupten können. Laut
EU-Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E im
Schnitt der Mitgliedstaaten 191,37 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,30 Euro oder 0,2 % mehr als in der Vorwoche.
Höhere Auszahlungspreise der
Schlachtunternehmen wurden vor allem aus Schweden, Belgien und Irland gemeldet, wo sich die Zuschläge auf 1,6 % bis 3,6 % beliefen. Bescheidener fielen die Aufschläge in einer Bandbreite von 0,4 % bis 0,7 % in Österreich, Dänemark, Frankreich und Finnland aus. Unverändert zur Vorwoche wurden laut Kommission die Tiere in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Bulgarien und Luxemburg abgerechnet.
Mit etwas weniger Geld für ihre Schlachtschweine mussten hingegen die
Mäster in Spanien, Tschechien und Ungarn auskommen, wo die Schlachtunternehmen ihre Auszahlungsleistung zwischen 0,4 % und 0,8 % kürzten. Noch deutlicher sanken zuletzt die Preise in einer Spanne von 1,0 % bis 2,1 % in der Slowakei, Italien, Kroatien, Rumänien und Litauen.