Düsseldorf - Hoher Wettbewerbsdruck hat viele Bauern in Nordrhein-Westfalen dazu bewogen, Kühe abzugeben und ihren Milchbetrieb ganz aufzugeben.
Viele NRW-Milchbauern geben auf. (c) proplanta
Wie das Statistische Landesamtes am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, sank die Zahl der Milchkuhhaltungen im Mai binnen eines Jahres um 4,1 Prozent auf 5.463.
Vor allem kleine Milchbauern warfen das Handtuch - dadurch stieg die Durchschnittszahl der Tiere pro Betrieb sogar um eins auf 74. Rund 405.500 Kühe wurden im Mai den Angaben zufolge in NRW zur Milcherzeugung gehalten - das waren etwa 10.000 weniger als ein Jahr zuvor (minus 2,4 Prozent).
Der Rheinische Landwirtschaftsverband begründete die sinkenden Zahlen mit dem hohen Kostendruck in der Branche. Zwar seien die Milchpreise mit zuletzt 29 bis 34 Cent pro Kilo wieder etwas entfernt von früheren Tiefstständen, die Lage bleibe aber angespannt, sagte eine Sprecherin. Es habe drei schlechte Jahre nacheinander gegeben. «Der maßgebliche Grund sind die Marktverhältnisse.»
Im vergangenen Jahr habe zudem die lange Trockenheit den Milchbauern zu schaffen gemacht. «Das Gras wuchs schlecht und die Nährwerte waren gering - es musste Ersatzfutter gekauft werden, was teuer war.» Zudem gebe es Erkrankungen wie die Blauzungenkrankheit, wodurch Landwirte in betroffenen Sperrbezirken ihre Kälber nicht verkaufen konnten.
Eine große Rolle spielt die Milchwirtschaft in den Kreisen Kleve und Borken, wo zusammengerechnet etwa ein Viertel aller NRW-Kühe gehalten werden.
Schlicht weg, e3in Ergenis der Aufhebung der Milchquote und der Direktzahlungen durch die EU.
Großbetriebe sind in diesem System bevorteilt.
Direktzahlungen auf € 60.000.-- je Betrieb kappen, wobei 120 ha mit je € 500,-- gefördert werden. Das würde den kleineren Familienbetriebe das Überleben sichern.