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07.02.2016 | 14:51 | Trotz Abgas-Skandal 

VW will Marktanteil in Deutschland halten

Wolfsburg - Volkswagen will trotz eines schwachen Starts ins neue Jahr den Marktanteil der Kernmarke VW in Deutschland verteidigen.

Volkswagen
Der Jahresbeginn war für den vom Abgas-Skandal gebeutelten VW-Konzern ernüchternd. Viele Wagen blieben bei den Händlern stehen, der Absatz sackte ab. Nun geben sich die Wolfsburger kämpferisch. (c) proplanta
«Wir werden schon im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Aufwärtstrend sehen», sagte der Vertriebschef für Volkswagen Pkw in Deutschland, Thomas-Werner Zahn, der «Automobilwoche».

«Wir trauen uns zu, mit Volkswagen in Deutschland im Geschäftsjahr 2016 die Marktanteile von 2014 und 2015 wieder zu erreichen.» Diese lagen dem Branchenblatt zufolge bei je etwa 21 Prozent.

Der Januar lief für den vom Abgas-Skandal gebeutelten Konzern ernüchternd. Viele Kunden hielten sich beim Kauf zurück. In Deutschland sackten die Verkäufe der Marke Volkswagen nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts im Jahresvergleich um 8,8 Prozent ab. Noch schlechter lief es in den USA. Der US-Absatz der Pkw-Kernmarke VW lag im ersten Monat des Jahres um 14,6 Prozent unter Vorjahresniveau.

Die schwierigste Aufgabe sei es, das Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit wiederherzustellen, sagte Zahn. Dies soll mit einer neuen Werbekampagne unterstützt werden, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Sorgen um ein schleichendes Aus für Diesel hat Manager nicht: «Wir sehen keinerlei Ausschläge beim Motoren-Mix. Und wir glauben fest an die Zukunft des Dieselantriebs in Deutschland.» Spezielle Werbemaßnahmen für Diesel seien nicht geplant.

Unterdessen nimmt die Klagewelle gegen Volkswagen in den USA weiter Fahrt auf. Auch der Bundesstaat New Jersey hat ein Verfahren gegen den deutschen Autobauer eröffnet, wie der zuständige Generalbundesanwalt John J. Hoffmann am Freitag mitteilte. VW wird vorgeworfen, durch den Einbau von illegaler Software Verbraucher getäuscht und das Gesetz zur Luftreinhaltung verletzt zu haben.

Der Konzern, auch die Töchter Audi und Porsche sind explizit genannt, habe von den Manipulationen profitiert, weil er Absatz, Marktanteil und Gewinne dadurch habe steigern können. New Jersey folgt ähnlichen Klagen von US-Landkreisen und -Bundesstaaten. Anfang Januar hatte auch das Justizministerium im Auftrag der US-Umweltbehörde EPA ein Zivilverfahren eröffnet. VW drohen Strafen in zweistelliger Milliardenhöhe. Zudem muss sich der Konzern mit privaten Klägern auseinandersetzen. Mehr als 500 solcher Klagen sind bei einem Gericht in San Francisco gebündelt.

Da der Autobauer die Folgen des Skandals schwer abschätzen kann, hatte er am Freitag seine Jahresbilanz und das jährliche Aktionärstreffen verschoben. Für die ursprünglich für 10. März und 21. April anberaumten Termine soll es «zeitnah» Alternativen geben. Die «Bild am Sonntag» berichtete, der VW wolle die Hauptversammlung frühestens Mitte Juni in Hannover nachholen. Ende April sollten erste Zahlen bei der Bilanzpressekonferenz vorgestellt werden.
dpa
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