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21.05.2017 | 11:30 | Weizenpreise 

Wachsende Biokraftstoffproduktion kein Preistreiber für Weizen

Berlin - Die global gestiegene Nutzung von Agrarprodukten zur Herstellung von Biokraftstoffen hat in den vergangenen 40 Jahren keinen relevanten Einfluss auf die jährlichen Weizenpreise gehabt.

Biokraftstoffproduktion Weizenpreis
(c) proplanta
Zu diesem Schluss kommt nach Angaben des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) eine aktuelle Analyse des Potsdamer- Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Demnach seien Wetterextreme, wie etwa Dürren kombiniert mit geringen Lagerbeständen, oder protektionistische Handelsbeschränkungen verantwortlich für die phasenweisen stark gestiegenen Weizenpreise am Weltmarkt gewesen, teilte der Verband mit.

Der OVID wies darauf hin, dass der Preisindex für Nahrungsmittel der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), in den auch die globalen Weizennotierungen einfließen, seit 2011 um rund 30 % gefallen sei. Im gleichen Zeitraum sei jedoch die Produktion von Biokraftstoffen um rund ein Drittel gestiegen.

„Die anerkannten Zahlen der FAO sprechen eine eindeutige Sprache. Wer etwas anderes behauptet, bewegt sich im postfaktischen Raum“, so OVID-Präsident Wilhelm Thywissen. Während zuletzt globale Rekordernten an Weizen für nachgebende Weltmarktpreise sorgten, war in den Jahren 2007/08 und 2010/11 das Gegenteil der Fall gewesen; die Notierungen schossen in die Höhe.

Die PIK-Wissenschaftler konnten nun laut OVID nachweisen, dass Dürren die Preishaussen ausgelöst hätten. Exportverbote relevanter Weizennationen, wie etwa Russland oder die Ukraine, sowie eine höhere Lagerhaltung von Weizen hätten diesen Effekt zusätzlich verstärkt.

Die Biospriterzeugung habe darauf jedoch keinen Einfluss gehabt. Beim weltweiten Kampf gegen Hunger sind für den OVID die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in Industrieländern und die Verringerung der Ernteverluste in Entwicklungsländern zwei wichtige Variablen. Laut FAO würden vor allem dadurch jährlich rund 1,3 Mrd t an Lebensmitteln verlorengehen.
AgE
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