Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.06.2020 | 16:49 | Arbeitsniederlegung 

Warnstreiks in Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie

Lommatzsch/Riesa - Bei zwei Betrieben der Ernährungsindustrie in Lommatzsch und Riesa sind am Dienstag die Belegschaften in einen Warnstreik getreten.

Warnstreik Ernährungsindustrie
Belegschaften der Ernährungsindustrie in Ostdeutschland fordern Angleichung der Entlohnung an West-Niveau. (c) proplanta
Aufgerufen hatte dazu die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die eine Angleichung der Löhne an das Niveau vergleichbarer westdeutscher Betriebe und Tarifgebiete anstrebt. «Im monatlichen Entgelt bestehen noch Lohnunterschiede von bis zu 800 Euro», machte NGG-Verhandlungsführer Olaf Klenke deutlich. Der sächsische Arbeitgeberverband Nahrung und Genuss wies die Forderungen zurück.

Den Beschäftigten gehe es darum, nicht länger als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt zu werden, die teilweise Armutslöhne erhielten, so Klenke. Die Gewerkschaft wolle in Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband erreichen, dass die Löhne stufenweise angepasst werden. Dabei solle es durchaus auch Öffnungsklauseln geben, um auf die individuelle Situation einzelner Betriebe eingehen zu können. Allerdings verweigere der Verband derzeit Verhandlungen. Stattdessen habe er seinen Mitgliedsbetrieben empfohlen, die Entgelte freiwillig um 3 Prozent zu erhöhen.

Der Arbeitgeberverband erklärte in einer Stellungnahme, die NGG fordere in der aktuellen Tarifrunde bis zu 45 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten. «Wie auf dieser Grundlage ernsthaft Tarifverhandlungen geführt werden sollen, ist nicht nachzuvollziehen, zumal die NGG Verhandlungen davon abhängig macht, dass die Arbeitgeber diese Forderung dem Grunde nach akzeptieren», hieß es wörtlich.

Verhandelt werden solle dann nur noch der zeitliche Rahmen bis zum Erreichen der Ziellinie. Mit Verhandlungen habe dies nichts zu tun. Zudem verwiesen die Arbeitgeber darauf, dass auch in der Erährungsbranche die Corona-Pandemie zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Betriebe geführt hätte. Das Tarifgebiet der Ernährungsindustrie Sachsen umfasst nach Gewerkschaftsangaben insgesamt über 1.300 Menschen in einem Dutzend Betrieben.
dpa/sn
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Sorge vor Konjunkturrückgang belastet Stimmung der Ernährungsindustrie

 Ernährungsindustrie stagnierte 2023 - kein Aufschwung in Sicht

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken