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02.10.2022 | 11:51 | Lebensmittelproduktion 

Warnung vor Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln

Bonn - Die deutsche Fleischwirtschaft befürchtet im kommenden Winter Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln in Deutschland.

Lebensmittelproduktion
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(c) proplanta
„Die Preislawine rollt, und die Bundesregierung setzt mit ihrer zögerlichen Politik den Umbau der Tierhaltung zu mehr Tierwohl und damit die Selbstversorgung aus heimischer Produktion aufs Spiel“, warnte am Dienstag (27.9.) der Sprecher der Brancheninitiative „Fokus Fleisch“, Steffen Reiter.

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind laut Reiter in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres bereits mehr als 500.000 t Schweinefleisch und Erzeugnisse von Deutschland importiert worden. Bald könnten es noch mehr werden, denn immer mehr Landwirte stiegen hierzulande aus der Tierhaltung aus. Bei Obst, Gemüse und Getreide seien die Einfuhrquoten noch weitaus höher.

„Wir müssen auch weiterhin wichtige Grundnahrungsmittel wie Fleisch in Deutschland selbst produzieren“, betonte der Fokus-Sprecher. Dafür brauche es politische Unterstützung zum Erhalt der vorhandenen Strukturen in der Landwirtschaft. Die Knappheit von Sonnenblumenöl sollte als Alarmsignal genug gewesen sein. Ein Abbau der Tierhaltung ist nach Auffassung von Reiter „kein sinnvolles Ziel an sich“.

Es gehe um Tier- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit, aber eben auch um Versorgungssicherheit. Eine gesellschaftlich akzeptierte und starke Tierhaltung in Deutschland müsse deshalb ein Baustein für eine sichere nationale Lebensmittelversorgung bleiben. „Jetzt ist es angebracht, die Fleischerzeugung in Deutschland zu stärken, Landwirten zu ermöglichen, die Tierhaltung durch staatliche Zuwendungen sofort umzubauen und so Versorgungssicherheit bei den Lebensmitteln auch in Zukunft zu gewährleisten“, forderte Reiter.

Tierschutz, Klimaschutz und ökologische Produktionsmethoden sind dem Fokus-Sprecher zufolge in Deutschland im weltweiten Vergleich führend. Diese Stärken sollten weiterentwickelt werden. Die Konzepte dafür seien bereits von der Borchert-Kommission erarbeitet worden und lägen seit zwei Jahren in Berlin auf dem Tisch. Das von allen Seiten getragene Konzept zum Umbau der Tierhaltung ruhe jedoch, monierte Reiter, weil es eine Blockade bei der nötigen Finanzierung gebe.
AgE
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