Im Süden des Landes fiel das Lebendangebot gemessen an der nicht besonders großen Nachfrage der Schlachtbetriebe teilweise etwas zu groß aus, in anderen Regionen passte es dagegen zum Bedarf.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ließ ihre Leitnotierung am Mittwoch (5.5) erwartungsgemäß auf dem Niveau von 1,42 Euro/kg Schlachtgewicht stehen. Das größte Problem am Markt, so Analysten, sei nach wie vor der schleppende Absatz am Fleischmarkt.
Die kühle Witterung lasse die Grillaktivitäten nicht in Schwung kommen; im Außer-Haus-Verzehr fehlten wegen des Lockdowns Impulse und der Drittlandexport leide unter den Sperren wegen der Afrikanischen
Schweinepest (ASP). Auch der europäische
Binnenmarkt sei nicht so aufnahmefähig wie sonst um diese Zeit und ermögliche meist keine befriedigenden Margen für die Fleischverkäufer der Schlachtbetriebe. So nehmen die
Lagerbestände zu.
Die
Agrarmarkt Informations-GmbH (
AMI) meldete kürzlich, dass diese im ersten Quartal 2021 das vergleichbare Vorjahresniveau um ein Drittel übertroffen hätten. Auch in anderen EU-Staaten wurde zuletzt die schwache Fleischnachfrage als Bremse für einen Erzeugerpreisanstieg genannt. Bei in der Regel ausgewogenen Marktverhältnissen blieben die
Schlachtschweinenotierungen in Belgien und Österreich diese Woche ebenfalls unverändert.
Gleiches galt für Dänemark, wo es zuvor bei
Danish Crown wegen guter Drittlandexporte noch zu einem moderaten Anstieg der Ankaufspreise für schlachtreife Tiere gekommen war. In Italien kam der Rückgang der
Schlachtschweinepreise vorerst zum Stillstand; die nationale Leitnotierung stabilisierte sich auf dem abgesenkten Niveau.
Kleines Plus in Frankreich
In Frankreich stieg hingegen die Notierung am Marché du Porc Breton im Vorwochenvergleich noch einmal moderat an, und zwar um 0,6 Cent auf 1,541 Euro/kg SG. Die mehrwöchige Hausse scheint sich nun aber dem Ende entgegen zu neigen. Das Schlachtschweineangebot sank zuletzt nicht mehr, und in dieser Woche fehlt wegen Christi Himmelfahrt - wie in anderen EU-Staaten auch - ein Schlachttag.
Auch in Spanien tendierte die Notierung am Mercolleida etwas fester; sie legte um 1 Cent auf 1,47 Euro/kg Lebendgewicht zu. Dort ist das Lebendangebot für den Bedarf der Schlachtbetriebe weiterhin nicht zu reichlich, doch stand der im Vergleich zu anderen EU-Ländern hohe Schlachtschweinepreis einem stärkeren Anstieg entgegen.
In der Woche zum 2. Mai hatte es in der EU überwiegend negative Preistendenzen gegeben. Laut
EU-Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten mit 154,45 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 2,07 Euro oder 1,3 % weniger als in der Vorwoche. Mit jeweils 5,3 % fielen die Preise in Tschechien und Lettland dabei am stärksten. Deutliche Abschläge zwischen 3,5 % und 4,7 % mussten zudem die
Mäster in Polen, Luxemburg, Ungarn, Belgien und Litauen verkraften.
In Deutschland sanken die Erzeugerpreise in der Berichtswoche um 2,1 %, während es in Spanien nur um 1,1 % und in Österreich um 0,8 % nach unten ging. Zu den wenigen Ländern, in denen Schlachtschweine teurer wurden, gehörten Dänemark mit einem Zuschlag von 0,8 % sowie Frankreich mit einem Preisplus von 3,2 %.