Wien - Das Geschehen am österreichischen Getreidemarkt hielt sich in der vergangenen Woche in Grenzen, nicht zuletzt, da auch zahlreiche Marktteilnehmer nicht ihren Geschäften nachgegangen seien.
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Die Börse für Landwirtschaftliche Produkte in Wien strich bei ihrer Notierungssitzung am Mittwoch voriger Woche die Notierung von Mahlweizen vom Kursblatt. Laut Marktteilnehmern sei dies ein starkes Indiz dafür, dass der Mahlweizen der Ernte 2011 tatsächlich praktisch schon durchgehandelt sei. Händler verweisen darauf, dass der Mahlweizen trotz seines ungewöhnlich hohen Anteils am rekordverdächtigen Weichweizenertrag 2001 von knapp 1,7 Mio. t ohne Hektik und Preisdruck wie im vergleichbaren Erntejahr 2004 habe vermarktet werden können. Da den Verarbeitern daher praktisch nur mehr Qualitätsweizen übrig bleibt, zog dieser als letzter noch am Wiener Kursblatt verbliebene Brotweizentyp vorige Woche noch ein weiteres Mal auf EUR 215,- pro t an.
Im benachbarten Deutschland hält auch nach wie vor die Situation an, dass die starke Nachfrage nach Futterweizen die Preise alter Ernte stützt und Brotweizen für die Verfütterung teurer gehandelt wird als für die Vermahlung.
Sehr hoch - aber von Marktteilnehmern als realistischer Preis bezeichnet - notierte diesmal in Wien auch wieder Futtergerste mit EUR 221,- pro t, was praktisch einer üblichen Preisdifferenz vom Qualitäts- zum Mahlweizen entspricht.
Für die kommende Ernte 2012 scheinen sich solch hohe Erträge nicht wiederholen zu lassen. Pflanzenbauer rechnen wegen der anhaltenden Trockenheit im Osten des Bundesgebietes und der Auswinterungsschäden deshalb im Sommer regional mit einem Drittel bis zur Hälfte weniger Weizen als im Vorjahr. (BMLFUW/AIZ)