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20.10.2007 | 07:47 | Agrar-Investitionen 

Weltbank fordert mehr Agrar-Investitionen in Entwicklungsländern

Washington/Bonn - Im Kampf gegen Armut hat die Weltbank mehr Investitionen in die Landwirtschaft von Entwicklungsländern gefordert.

Weltbank
(c) Weltbank
Soll die extreme Armut und der Hunger bis zum Jahr 2015 halbiert werden, müsse der Agrarsektor in den Mittelpunkt der Entwicklungspolitik gerückt werden, heißt es in dem am Freitag in Washington vorgestellten jüngsten Weltentwicklungsbericht. In ländlichen Gegenden von Entwicklungsländern lebten schätzungsweise 900 Millionen Menschen von weniger als einem US-Dollar am Tag, wobei die Mehrzahl in der Landwirtschaft tätig sei. Wachstum, das seinen Ursprung im Agrarbereich habe, sei für die Ärmsten den Armen vier Mal wirksamer, als wenn es außerhalb des Sektors entstehe.

«Wir müssen der Landwirtschaft durchweg mehr Vorrang einräumen», sagte der neue Weltbank-Präsident Robert Zoellick. Er forderte den Abbau von Subventionen und die Öffnung von Märkten. Dem Bericht zufolge leben Dreivertel der Armen der Welt in ländlichen Gegenden. Allerding flössen gerade einmal vier Prozent der öffentlichen Entwicklungshilfe in die Landwirtschaft armer Staaten.

Nach Ansicht der Deutschen Welthungerhilfe kommt die Hungerbekämpfung in dem jüngsten Weltentwickungsbericht zu kurz. Zwei Drittel der weltweit 754 Millionen Hungernden siedelten in ländlichen Gebieten und hätten weder das Kapital noch das Wissen, um sich von Kleinbauern zu Unternehmern zu entwickeln, sagte Rafael Schneider von der Welthungerhilfe am Freitag in Bonn. Positiv sei aber, dass die Landwirtschaft nach langen Jahren der Vernachlässigung wieder auf der politischen Agenda stehe und als ein Schlüssel für die Armutsbekämpfung gesehen werde. Es fehle jedoch «in gravierendem Ausmaß» an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die für eine ausreichende und gesunde Ernährung notwendig seien.

In ländlichen Gegenden Ostasiens habe die Armut in den vergangenen 15 Jahren durch ein Wachstum der Landwirtschaft durchaus erfolgreich verringert werden können, erklärte der Chefökonom der Weltbank, Francois Bourguignon in Washington. Die Herausforderung sei nun, das «außerordentliche Leistungspotenzial der Landwirtschaft beim Armutsabbau» vor allem in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara wie auch in Südasien einzusetzen und zu steigern, wo die Armut auf dem Lande weiter steige. Auf Sicht von 30 Jahren werde die Zahl der Armen dort die in den Städten übersteigen.

Die Weltbank kündigte an, ihre Hilfen für den Agrarsektor und die Entiwcklung ländlicher Gebiete weiter zu erhöhen, nachdem die Kreditvergabe in den 80-er und 90-er Jahre gesunken war. (dpa)
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