An der Agrarterminbörse in London erreichte der
Kontrakt auf
Weißzucker mit Fälligkeit im März 2021 am Mittwoch (6.1.) mit 444,5 $/t (362 Euro) ein neues Laufzeithoch.
Am Freitagmorgen wurde der Future gegen 10.00 Uhr hiesiger Zeit für 434,6 $/t (353 Euro) gehandelt; gegenüber dem im April 2020 markierten Zwölfjahrestief entsprach das einem Plus von 42,4 %. Auch für den
Rohzucker an der New Yorker Börse ging es weiter aufwärts. Für den betreffenden Märzfuture 2021 wurden am Donnerstag in der Spitze 16,33 cts/lb (292,8 Euro/t) bezahlt; das war der höchste Kurs seit Mai 2017.
Bis zum Freitagmorgen gab der Kontrakt zwar auf 15,66 cts/lb (280,8 Euro/t) nach; das entsprach aber gegenüber dem im April 2020 markierten 13-Jahrestief immer noch einem Aufschlag von 52,2 %. Analysten begründeten den jüngsten Rücksetzer mit der Dollarstärke gegenüber dem brasilianischen Real, was die Zuckerexporte des südamerikanischen Landes anregen dürfte. Brasilien ist der global größte Zuckerproduzent und außerdem der wichtigste Lieferant am Weltmarkt.
Die dennoch mittelfristig positive Preisentwicklung sei unter anderem durch Regenmangel in wichtigen brasilianischen Zuckerrohranbaugebieten unterstützt worden. Außerdem sei die Zuckerrohrernte in Thailand, dem zweitgrößten
Exporteur, zuletzt schlecht ausgefallen. Unter dem Strich rechnen die Experten mit einer kurzfristig knappen Zuckerversorgung des Weltmarktes
Fachleuten zufolge dürften indische Zuckerexporte allerdings bald für wieder sinkende Weltmarktpreise für dieses Produkt sorgen. Das Land habe von Oktober bis Dezember 2020 rund 11 Mio t Zucker erzeugt und damit das Produktionsniveau im Vorjahreszeitraum um 42 % übertroffen.
Zur Entlastung des Binnenmarktes kündigte die indische Regierung vor wenigen Wochen
Exportsubventionen von insgesamt 475,8 Mio $ (387 Mio Euro) für die Vermarktungssaison 2020/21 an. Indien ist der drittgrößte Zuckerexporteur.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8133 Euro