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20.11.2008 | 05:12 | Betriebsentwicklung  

Wettbewerbsfähigkeit durch Betriebsentwicklung sichern

Senden/Köln - Die Herbsttagungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen diese Woche in Senden und Köln haben Wege aufgezeigt, wie Landwirte, die ihre Betriebe weiter entwickeln möchten,  für ein stabiles und ausreichendes Familieneinkommen sorgen können.

Wettbewerbsfähigkeit durch Betriebsentwicklung sichern
Kammerpräsident Johannes Frizen wies auf den hohen Stellenwert der Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe für die Unternehmen hin. Es sei umso dringender für den Unternehmer, sich Gedanken über die persönlichen, betriebswirtschaftlichen und unternehmerischen Voraussetzungen für ein Betriebswachstum zu machen. "Der Betriebsinhaber, der sich zu einem Wachstumsschritt entschlossen hat, sollte sich zudem vorab über die richtigen Strategien zur Entwicklung des Betriebes informieren", riet Frizen.

Der Boom an den Agrarrohstoffmärkten vor einigen Monaten führte nicht automatisch zu positiven Auswirkungen auf das Familieneinkommen der Landwirte. Ein starker Anstieg der Betriebsmittelpreise bei Dünger, Futtermitteln und Energie habe die Bilanzen vieler bäuerlicher Familienbetriebe verhagelt.

Die mittlerweile ungewisse Situation in der Schweineproduktion dauert an. "Gestiegene und inzwischen wieder fallende Futterkosten, Erlöse, die ein ausreichendes Einkommen kaum zulassen, belasten sowohl die Liquidität als auch die Psyche von Bauern, die Sauen halten", sagte Peter Spandau von der Landwirtschaftkammer. Selbst erfolgreiche Betriebsleiter würden über einen Ausstieg nachdenken. Die deutsche Schweineproduktion werde sich zu deutlich weniger, aber hin zu größeren spezialisierten Ferkelerzeugern entwickeln. Es werde zu weniger kleineren Ferkelerzeugerbetrieben kommen und zu einem langsamen, aber stetigen Wachstum in größeren Mastbetrieben.

Dr. Uwe Steffin vom Büro für Marktanalyse in Berlin machte deutlich, dass sich spezialisierte Schweinemäster stark schwankende Erlöse nicht mehr leisten könnten. Mit Termingeschäften könnten Mäster ihre Kalkulation auf eine verlässliche Basis stellen. Auch Ackerbaubetrieben gab Steffin einige Tipps: Auf globalisierten Agrarmärkten schwanken die Preise für Getreide und Raps so heftig, dass Ackerbaubetriebe ihren Preis absichern sollten. Durch Preisabsicherung an einer Warenterminbörse erhielten diese Betriebe Planungssicherheit.

Wer sein Getreide gut verkaufen will, muss sich nach Aussage von Hans Jürgen Hölzmann von der Landwirtschaftskammer am Markt informieren. So stünden künftig geeignete Absatz- und Vermarktungsstrategien im Ackerbaubetrieb im Vordergrund. Daher sei es heute wichtig, welche Kultur man anbaut und zu welchem Zeitpunkt man sie verkauft. Ein antizyklisches Denken sei angebracht und eine exakte Planung der Vermarktung mit dem entsprechenden Liquiditätsmanagement stehe dabei im Vordergrund. (PD)
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