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07.07.2017 | 10:02 | Milchkrise überstanden 

Zeichen am Milchmarkt stehen auf Entspannung

Hannover - Der Milchmarkt hat sich offenbar wieder gefangen. Die Krisenjahre 2009/10 und 2015/16 hinterlassen noch deutliche Spuren in den Bilanzen der Milchviehhalter, aber aktuell deuten die Zeichen weiter auf Entspannung, gibt der Landvolk Pressedienst die Hoffnung der Erzeuger wieder.

Milchmarkt 2017
(c) proplanta
Sie haben ihren Teil zur Marktentlastung beigetragen und die Anlieferungsmengen deutlich zurückgefahren. Ein Blick in die Statistik belegt, dass die Milcherzeugung in Deutschland mit einem Minus von 4,4 Prozent deutlich unter der Vorjahreslinie liegt.

Auch Niedersachsens Milchviehhalter haben im Milchwirtschaftsjahr 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr 1,4  Prozent weniger Milch angeliefert. EU-Weit liegt das Minus für das erste Halbjahr 2017 bei gut zwei Prozent, dagegen haben die Milchviehhalter in Neuseeland, USA oder Russland die Produktion ausgeweitet. Innerhalb der EU ist diese Entwicklung in Polen, Rumänien und Irland sowie abgeschwächt in Italien und Tschechien zu beobachten.

Tierhalter in Deutschland  und Frankreich, die als wichtigste Milcherzeugerländer der EU knapp ein Drittel der europäischen Milch stellen, haben die Mengen um mehr als vier Prozent deutlich zurückgefahren.

Die aktuelle Viehzählung mit weniger Kühen und insbesondere jüngeren Zuchttieren lässt nicht auf eine erneute Trendumkehr schließen. Die Milcherzeuger haben auf den Markt reagiert, allerdings zeigen diese Anpassungsreaktionen immer erst mit zeitlicher Verzögerung Wirkung.

Eine eindeutige Haltung hat der Milchausschuss im Landvolk Niedersachsen zu der Diskussion um die Neugestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Milcherzeugern: Dies bleibt Sache der Vertragspartner und ist nicht Aufgabe des Staates.

Das Landvolk sieht jedoch einen hohen Kommunikationsbedarf zwischen Molkereien und Milcherzeugern, um die Mengenplanung und Markteinschätzung auf allen Erzeugungsstufen aufeinander abzustimmen. Milchviehhalter müssen aus einer realistischen Markteinschätzung selbst Rückschlüsse für ihr Anlieferungsverhalten ziehen.

Noch intensiver sind nach Überzeugung des Verbandes Instrumente der Preisabsicherung beispielsweise über die Börse zu nutzen, hiervon könnten insbesondere die Molkereien deutlich stärker profitieren. Und schließlich gibt es auch im Milchmarkt eine stärkere Differenzierung durch verschiedene Qualitäten, wie beispielsweise Weide- oder Biomilch, von der Erzeuger mit zusätzlichen Vereinbarungen profitieren müssen.

Die nach dem Auslaufen der Milchquote beobachtete Mengensteigerung beruhte nach Einschätzung des Verbandes auf langfristigen Planungen und weniger in einer reinen Preisreaktion. So hatten Niedersachsens Milchviehhalter schon zu Zeiten der Quote an der Börse zusätzliche Lieferrechte gekauft und gemeinsam mit den Molkereien, die ebenfalls Kapazitäten ausgedehnt hatten,  die Weichen auf Expansion gestellt.
LPD
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