Die Werbung für Milch oder Fleisch sei «herausgeschmissenes Geld», sagte Grünen-Verbraucherpolitikerin Ulrike Höfken am Mittwoch nach einer öffentlichen Anhörung in Berlin. Fast die Hälfte der Mittel fließe in eine solche pauschale Werbung. Der Hohenheimer Agrarwissenschaftler Tilman Becker forderte, die CMA solle sich auf Exportförderung und Qualitätssicherung beschränken. Die CMA wies die Äußerungen der Grünen zurück. Nur rund ein Fünftel des Budgets werde für Werbung verwendet, etwa die Hälfte für Werbung und Kommunikation.
«Das Spektrum reicht weit über Werbung hinaus», sagte CMA-Aufsichtsratsvorsitzender Werner Hilse. «Sowohl die Molkereiwirtschaft als auch die Landwirtschaft selbst haben mit ihren Aussagen deutlich gemacht, dass die CMA unverzichtbar ist, um die Interessen von Land- und Ernährungswirtschaft auf den Märkten und in der Gesellschaft voranzubringen», sagte Hilse. Die Unionsfraktion und der Deutsche Bauernverband warnten vor einer Aufgabe der zentralen Absatzförderung durch die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA). «Diese Maßnahmen sind immens wichtig zur Sicherung und Erschließung neuer Exportmärkte.»
Der Bund will den Einzug der Pflichtbeiträge der Landwirte an den Absatzfonds umorganisieren. Dafür sollen künftig Gebühren erhoben werden. Das Verwaltungsgericht Köln hatte die gesetzlichen Pflichtbeiträge zum Absatzfonds 2006 als verfassungswidrig eingestuft. Die Fondsmittel fließen in die Marketingförderung deutscher Agrarprodukte wie etwa in die Kampagne «Die Milch macht`s». Der Fonds, aus dem zu einem kleinen Teil auch die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) finanziert wird, umfasst nach Angaben der CMA etwa 90 Millionen Euro. (dpa)
Weitere Infos:
>
CMA Milchwerbung