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05.03.2011 | 14:31 | Agrarproduktion 

Zwischen bäuerlicher Landwirtschaft und Welternährung

Berlin - Gerd Sonnleitner diskutierte mit rund 150 Landwirten/Landwirtinnen in der AHA.

Agrarwirtschaft
Welternährung, die bevorstehende Reform der EU-Agrarpolitik, die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaften: Diese Themen wurden am vergangenen Wochenende in der Andreas-Hermes-Akademie (AHA) mit Spitzenreferenten, wie dem ehemaligen Beigeordneten Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Prof. Dr. Hartwig de Haen und Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), diskutiert. Die Diskussion fand im Rahmen der jährlich stattfindenden Studienwoche der „Altfredeburger“ in der AHA in Bonn statt. Die „Altfredeburger“ sind aktuelle wie auch ehemalige Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Studien- beziehungsweise TOP-Kursen zur Ehrenamtsqualifizierung.

Die Nachfrage von Nahrungsmitteln ist groß und wird kontinuierlich weiter steigen. Kommt die Agrarproduktion nicht nach, kommt es weltweit zu Engpässen mit zum Teil schrecklichen Folgen, die auch heute schon sichtbar werden. Für die Unruhen in Libyen und den Nachbarländern etwa waren auch die drastisch gestiegenen Nahrungsmittelpreise der Auslöser. Wo steht hier die deutsche Landwirtschaft? Wie kann sie sich bei diesem Thema einbringen? Über diese Fragen diskutierte Gerd Sonnleitner mit den „Altfredeburgern“. Die Landwirtschaft ist häufig der Nukleus der wirtschaftlichen Entwicklung. So steht auch in Deutschland die grüne Branche mit den vor- und nachgelagerten Bereichen für etwa 15 Prozent des Gesamtbruttosozialprodukts. Nicht zu vergessen sei in diesem Zusammenhang, betonte Sonnleitner, dass jeder achte Arbeitnehmer Deutschlands im Agrar- und Ernährungsbereich tätig sei. Und dies wiederum mache deutlich, dass die Landwirtschaft in Deutschland volkswirtschaftlich eine bedeutende Rolle spiele. Hinzu komme, dass sie Versorgungssicherheit gewährleisten könne, was vielfach unterschätz werde.

Umso mehr ärgert es Sonnleitner in diesem Zusammenhang, dass bei Themen wie Tierschutz oder Industriealisierung in der Landwirtschaft immer wieder mit dem Finger auf die Landwirte gezeigt werde. Wichtig sei, so der DBV-Präsident, einen gemeinsamen Schlüssel zu finden, um Begrifflichkeiten festzulegen. Denn wer will schließlich festlegen, wo die angebliche Industriealisierung der Landwirtschaft anfängt? In der öffentlichen Meinung hinsichtlich der tierischen Produktion beginnt sie zum Teil schon bei 50 Tieren. Und dann sollte man sich unbedingt die Frage stellen, wo wir bei diesem Thema im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn stehen. Die großen europäischen Unterschiede zeigt auch deutlich die Diskussion um die GAP-Reform 2013. „In Sachen Greening zum Beispiel müssen andere europäische Länder im Vergleich zu uns noch eine ganze Menge aufholen“, betonte Sonnleitner. (dbv)
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