Umweltverschmutzung in China
Chinas Luft, Gewässer und Erde sind gewaltig verschmutzt. Die Regierung hat den Schutz der Umwelt zu einem Thema der nationalen Sicherheit erklärt. Aber die Konzentration vieler Provinzpolitiker auf ein schnelles Wirtschaftswachstum lässt die Probleme immer größer werden.
Luft: Die Volksrepublik bläst weltweit am meisten klimaschädliches
CO2 in die Luft. Zudem gehört Smog in vielen chinesischen Großstädten zum Alltag. Das liegt unter anderem an den vielen Kohlkraftwerken und den Abgasen der Autos. Die Hauptstadt Peking zählt zu den Städten mit der schlechtesten Luft überhaupt. Der massive Smog im Norden Chinas lässt die Menschen dort im Schnitt mehr als fünf Jahre früher sterben, fand kürzlich eine Studie heraus.
Wasser: Die Hälfte der größten Seen Chinas ist nach Angaben der Regierung verschmutzt. Laut den Zahlen der rund 4.700 staatlichen Messstationen steht es um das Grundwasser noch schlechter. 55 Prozent der Messwerte sind «relativ schlecht» oder noch schlechter. Etwa die Hälfte der ländlichen Bevölkerung hat laut
Greenpeace keinen Zugang zu Trinkwasser, das internationale Standards erfüllt.
Erde: China hat seit 1949 Erhebungen zufolge ein Fünftel seines Agrarlandes durch Erosion und Städtebau verloren. Ein Großteil des verbleibenden Landes gilt als schwer belastet. Ende Dezember teilte das Landwirtschaftsministerium mit, dass eine Fläche von der Größe Belgiens so vergiftet ist, dass dort keine Pflanzen mehr angebaut werden können. Das gesamte Ausmaß könnte aber noch viel größer sein. Eine fünfjährige Untersuchung zur Bodenqualität war Anfang 2013 vom
Agrarministerium nicht veröffentlicht worden. Die Ergebnisse seien als Staatsgeheimnis eingestuft worden, hieß es lediglich. (dpa)