Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.03.2007 | 13:55 | Bioanbau 

Agrarminister Hauk: Bio-Boom braucht wissenschaftliche Grundlagen

Hohenheim - Bei der zentralen Auftaktveranstaltung von zwei wissenschaftlichen Tagungen zum Thema Ökolandbau und -lebensmittel vom 20. bis 23. März 2007 an der Universität Hohenheim betonte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, die Bedeutung von Forschung und Wissenstransfer zur Begleitung des Biolebensmittelbooms:"

Agrarminister Peter Hauk
(c) proplanta
Der Markt für Ökolebensmittel erfährt in letzter Zeit starke Veränderungen. Die Branche steigerte ihren Umsatz in Deutschland 2006 nach aktuellen Schätzungen um 15 bis 18 Prozent auf etwa 4,5 Milliarden Euro. Mit diesem Bioboom ist natürlich auch eine zunehmende Globalisierung des Bio-Handels verbunden. Die Forschung muss uns wichtige Fragen beantworten. Beispiele sind unter anderem die notwendigen Standards, die auf einem weltweiten Biomarkt gelten sollen, die Fragen der Koexistenz zwischen grüner Gentechnik und Ökolandbau, die Anforderungen der Bioenergie oder der Bedarf und die Wünsche der Verbraucher."

Die zwei Tagungen an der Universität Hohenheim nehmen sich zeitgleich der drängenden Herausforderungen an. Erstmals öffnet sich dabei die deutschsprachige Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau für Gäste aus China, Brasilien und Afrika. Nachhaltigkeit über die ganze Kette von Anbau über Lebensmittelverarbeitung und -handel bis zur Verbraucherforschung sind zentrale Themen der Jahrestagung des EU-Projekts Quality Low Input Food (QLIF).

„Ein Großteil der Themen fallen mit den besonderen Schwerpunkten der Universität Hohenheim zusammen, so dass ich mich außerordentlich freue, für diese Veranstaltungen als Gastgeber aufzutreten“, erklärte der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. Insgesamt drei Tage lang beschäftigen sich 500 Experten mit 130 Fachvorträgen, vier Symposien, Posterbeiträgen und zahlreichen Workshops mit allen Facetten des Ökomarktes und Ökolandbaus. Zentrale Themen sind die Globalisierung, die neue Rolle Chinas im Ökomarkt, die internationale Armutsbekämpfung durch Ökolandbau, aber auch Fragen, die in der Vergangenheit bereits im Mittelpunkt standen wie Bioenergie, Pflanzenbau, Tierhaltung und allgemeiner Agrarpolitik.

"Die Landesregierung in Baden-Württemberg steht positiv zum ökologischen Landbau, leistet er doch als Produzent hochwertiger Nahrungsmittel und als sensibler Pfleger und Gestalter unserer Landschaft eine wichtigen Beitrag. Durch gezielte Forschung an den Landesanstalten unterstützen wir diesen Trend", betonte der Minister.


Hintergrundinformationen:
Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau
Die Stiftung Ökologie und Landbau koordiniert seit Anfang der neunziger Jahre alle zwei Jahre eine allgemeine Wissenschaftstagung zum ökologischen Landbau, jeweils in Zusammenarbeit mit Hochschulen oder Versuchsanstalten, die in diesem Bereich forschen. Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen auf den Kongressen ihre Forschungsaktivitäten und -ergebnisse vor. Damit wird ein Dia-logforum geschaffen, welches einen lebendigen und nachhaltigen Austausch von Forschungsergebnissen ermöglicht. Zugleich leistet die Tagung einen Beitrag, um die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und Praktikern zu verbessern.

QLIF-Kongress
Das EU-Forschungsprojekt „Quality Low Input Food“ bearbeitet EU-weit seit 2004 zentrale Fragestellungen des Öko-Landbaus. Über 30 Institutionen, darunter auch die Universität Hohenheim, sind an dem Projekt beteiligt, die sich vom 20. bis 23. März 2007 an der Universität Hohenheim zum QLIF-Kongress versammeln.

Auf dem englischsprachigen Kongress präsentieren die Teilnehmer aktuelle Ergebnisse aus dem QLIF-Projekt sowie aus anderen Projekten. In Übersichtsreferaten aus den Teilprojekten - Verbraucherstudien, Lebensmittelqualität und -sicherheit, Pflanzenbau, Tierhaltung, Verarbeitung, Wertschöpfungsketten - wird der Stand der Forschung dokumentiert. Vertreter aus Verarbeitungsunternehmen - wie des Biohandels und der Verbände - diskutieren die Projektergebnisse.

Quelle: Universität Hohenheim
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken