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16.02.2012 | 11:02 | Bio-Anbau 
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Bauernverband: Öko-Landbau muss produktiver werden

Nürnberg - Die ökologische Landwirtschaft muss nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) deutlich produktiver werden, um die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten befriedigen zu können.

Bio-Getreide
(c) proplanta
Der Umsatz mit Öko-Lebensmitteln habe sich in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren vor allem auch wegen höherer Importe verdreifacht. Die Anbaufläche der Bio-Bauern habe sich lediglich verdoppelt.

«Das gefällt uns deutschen Bauern überhaupt nicht. Wir wollen einen möglichst großen Anteil am Öko-Wachstum für die deutschen Landwirte haben», sagte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner am Mittwoch auf der weltweit größten Bio-Messe Biofach in Nürnberg.

Als Beispiel nannte Sonnleitner den Weizen-Anbau. «In den vergangenen 25 Jahren stagnierten die Weizenerträge im deutschen Öko-Landbau. Sie haben sogar leicht abgenommen, während die Weizenerträge in der Landwirtschaft allgemein stark gewachsen sind.»

Er warb dafür, mehr in die Forschung für ökologischen Landbau zu investieren, um so die Erträge der Bio-Landwirtschaft zu steigern. Von den Erkenntnissen könne auch die konventionelle Landwirtschaft profitieren.

Tags zuvor hatte der Bund der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) beklagt, dass die Energiewende den Anbau von Öko-Nahrungsmitteln in Deutschland stagnieren lasse. Der Betrieb von Biogasanlagen sei äußerst lukrativ für Landwirte, das bremse die Motivation, auf Bio umzusteigen.

Durch den Anbau von Mais für Biogasanlagen stiegen zudem die Pachtpreise sehr stark an, Öko-Betriebe könnten da nicht mehr mithalten. Die Bio-Branche in Deutschland sei zunehmend auf Importe angewiesen.

Sonnleitner warb um Verständnis dafür, wenn Landwirte sich für den Weg mit den derzeit besten Einkommenschancen entschieden.

«Biogasanlagen generell schuldig zu sprechen, ist falsch.» Grundsätzlich sei auch der Bauernverband dafür, dass sich grüne Energie und Nahrung auf dem Acker keine Konkurrenz machen.

Heinrich von Bassewitz, der Bundesbeauftragte für ökologischen Landbau im DBV, sagte, Biogasanlagen nützten auch Biobauern zum Vergären von «Kuhmist, Kleegras oder Kartoffelresten».

Die Messe Biofach endet am Samstag (18. Februar). Insgesamt präsentieren sich dort knapp 2.500 Aussteller aus 83 Ländern. (dpa)
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Kommentare 
J Schilling schrieb am 19.02.2012 17:03 Uhrzustimmen(125) widersprechen(132)
Die Herren Born, Sonnleitner und von Bassewitz sollten sich mal zusammensetzen und über Ökolandbau unterhalten, damit sie einig werden was sie wollen. Der eine sagt, die Erzeugerpreise müssen steigen. Der andere fordert, die Ökobauern müssen mehr produzieren, damit die Preise sinken können. Möglicherweise fordern sie bald, der Ökolandbau müsse mehr Hilfsmittel (Agrochemie) einsetzen dürfen, damit mehr produziert werden kann. Wie ehrlich die Forderung nach mehr Forschung im Ökolandbasu gemeint ist , sieht man daran, dass das Bundesprogramm für Wissenstransfer im Ökolandbau auch auf Betreiben des DBV für alle Formen der "nachhaltigen Landwirtschaft" geöffnet wurde.
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