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04.11.2014 | 10:38 | Ökoprämien 

Bayern verbessert Bio-Förderung

München - Nachfrage boomt, Produktion stagniert – auch in Bayern werden zu wenige Bio-Lebensmittel produziert.

Ökoprämien Bayern
(c) proplanta
Um die Umstellung auf Ökolandbau attraktiver zu machen, wird Agrarminister Helmut Brunner die Förderbedingungen für Bio-Landwirte ab dem kommenden Jahr deutlich verbessern.

So soll etwa die jährliche Prämie, die ökologisch wirtschaftende Bauern aus dem Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm erhalten, von derzeit 200 auf 273 Euro pro Hektar steigen. Das hat Brunner in München mitgeteilt. Bayern ist damit das einzige Bundesland, das den kürzlich vom Bund erweiterten Förderrahmen vollständig ausschöpft.

„Die Anhebung der Prämien soll der Ökoproduktion im Freistaat neuen Schwung verleihen“, sagte der Minister. Schließlich sei man bei Bio-Lebensmitteln – anders als im konventionellen Bereich – nicht in der Lage, die heimischen Märkte ausreichend zu bedienen.

Bei vielen Produkten nehme die Abhängigkeit von Importen sogar zu. Um das zu ändern, will Brunner auch die Fördersätze im gärtnerischen Bereich anheben: So soll die Ökoprämie bei Gemüse von 400 auf 450 Euro und bei Dauerkulturen wie Obst und Spargel von 400 auf 975 Euro steigen. Und die für zwei Jahre gezahlte Umstellungsprämie soll von 580 Euro auf 915 Euro bei Gemüse und 1 250 Euro bei Dauerkulturen angehoben werden.

Die Umstellungsprämien sind ein Ausgleich dafür, dass die Bauern zunächst nach den strengeren Ökokriterien wirtschaften, ihre Produkte aber noch nicht als Bio verkaufen dürfen. Die neuen Fördersätze müssen noch von Brüssel genehmigt werden.

Nach Ansicht des Ministers reichen Finanzhilfen allein aber nicht aus, um die Ökoproduktion im Freistaat dauerhaft anzukurbeln. Deshalb ist die verbesserte Förderung nur einer von mehreren Bausteinen im Landesprogramm „BioRegio Bayern 2020“, das Brunner im vergangenen Jahr gestartet hat.

Es soll mit einem ganzheitlichen Ansatz auch die Bereiche Bildung, Beratung, Vermarktung und Forschung stärken. Wichtige Weichen sind dem Minister zufolge bereits gestellt: etwa mit der Einrichtung einer landesweit zweiten Fachschule für Öko-Landbau im oberbayerischen Weilheim, zweier Öko-Akademien in Bamberg und in Kringell, einem Kompetenzzentrum für Öko-Landbau an der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising und der Einrichtung von landesweit mehr als 80 Modellbetrieben, wo sich konventionell wirtschaftende Landwirte über Bio informieren können.

Weitere Initiativen werden laut Brunner bald folgen, beispielsweise ein eigenes bayerisches Bio-Siegel und eine Marketing-Offensive für Bayern-Bio. Denn schließlich brauche man für den Erfolg auch die Verbraucher. „Bio aus Bayern hat nur dann eine Zukunft, wenn die Menschen bereit sind, den Mehrwert heimischer Produkte wie Frische, kurze Transportwege und nachvollziehbare Erzeugung auch finanziell zu honorieren“, so Brunner.

Derzeit gibt es in Bayern rund 6 600 Ökobetriebe. Damit wirtschaftet fast ein Drittel der deutschen Biobetriebe in Bayern. Mehr als die Hälfte der Bio-Milch kommt aus dem Freistaat. (PD)
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