Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.02.2007 | 14:10 | Biolandbau 

Bayern will Führung im Ökolandbau ausbauen

München - Bayern will seine bundesweite Führungsposition im Ökolandbau ausbauen. Das hat Landwirtschaftsminister Josef Miller auf der Biofach in Nürnberg  angekündigt.

Bio
(c) proplanta
"Unsere Ökobauern sollen künftig noch stärker am allgemeinen Bio-Boom partizipieren", sagte Miller. Dazu gewährt Bayern die höchste Flächenprämie aller Bundesländer: 190 Euro Ökoprämie pro Hektar gibt es pro Jahr, bei den ersten 15 Hektar sogar 225 Euro. Der Bundessatz liegt laut Miller bei 137 Euro.

Um den Nachfrageboom für die bayerischen Ökobauern zu nutzen, startet Miller ein Aktionsprogramm, das insgesamt zehn Schwerpunkte umfasst. So erhöht er u.a. die Förderung von Investitionen in die Tierhaltung von 15 auf 20 Prozent. Ausgebaut und gebündelt wird auch die staatliche Forschung. Verstärken will der Minister ferner die Beratung im Ökolandbau.

Bei Maßnahmen zur Marktstrukturverbesserung beträgt die Höchstförderung 25 Prozent, im konventionellen Bereich liegt sie bei 20 Prozent. Betont kämpferisch zeigte sich der Minister in seinem Bestreben, Ökobetrieben mit Anbindehaltung die Teilnahme am KULAP weiter zu ermöglichen.

Das bayerische Ökozeichen „Ökoqualität garantiert – Bayern“ darf laut Miller weitere sechs Jahre eingesetzt und gefördert werden. Seinen Angaben zufolge hat die EU-Kommission die Laufzeit des Zeichens bis 31. Dezember 2012 verlängert.

Für Miller ist dies „ein überaus positives Signal“ aus Brüssel für die bayerischen Ökobauern und die verarbeitenden Betriebe. Seinen Worten zufolge wird das 2003 eingeführte Zeichen inzwischen von 77 Unternehmen der Bio-Lebensmittelwirtschaft genutzt. Damit seien die wichtigsten Ökohersteller, die bayerische Rohwaren verarbeiten, in die Qualitätsoffensive eingebunden.

Das bayerische Öko-Zeichen verknüpft laut Miller den deutlich über den EU-Vorgaben liegenden hohen Qualitätsstandard der Öko-Anbauverbände mit der regionalen Herkunft. „Ökoprodukte brauchen Heimat“, betonte der Minister. Der Verbraucher wisse so genau, wo seine Lebensmittel herkommen. Mit seiner Kaufentscheidung trage er auch zum Klimaschutz bei, da weite Transportwege vermieden werden.

Bayern ist nach Millers Angaben schon jetzt bei der Produktion und bei der Nachfrage von Lebensmitteln aus ökologischem Anbau bundesweit ganz vorne mit dabei: Fast 1 800 Be- und Verarbeitungsbetriebe von Ökolebensmitteln haben inzwischen in Bayern Fuß gefasst - und erst vor kurzem hat der 5 000ste landwirtschaftliche Betrieb auf ökologische Erzeugung umgestellt.

In der laufenden Antragstellung werden 150 bis 200 Neueinsteiger erwartet. Mit knapp 150 000 Hektar wird im Freistaat die größte landwirtschaftliche Fläche aller Bundesländer ökologisch bewirtschaftet. Aber auch die Nachfrage ist in Bayern besonders hoch: Hier werden 21,4 Prozent des Gesamtumsatzes an Ökolebensmitteln in ganz Deutschland gemacht, obwohl hier „nur“ 14,5 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung leben. (STMLF)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ökolandbau wächst 2022 massiv

 Nationale THG-Bilanz zum Ökolandbau „irreführend“

 Pachtpreise für Ackerland gestiegen - Mehr Öko-Landbau als bundesweit

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus