«Von Seiten der Verbraucher fehlt ein klareres Signal, den Mehrwert regionaler Bioprodukte durch einen Aufpreis zu honorieren», erklärte Reinholz bei einer Flurfahrt des Verbandes Thüringer Ökoherz am Dienstag in Saalburg-Ebersdorf (Saale-Orla-Kreis).
Der Ausbau des Ökolandbaus im Freistaat stockt und liegt bei rund 35.600 Hektar. Damit ist das Ziel der Landesregierung, bis 2020 zehn Prozent der Agrarfläche nach Ökokriterien zu bewirtschaften, noch nicht einmal zur Hälfte erfüllt.
Als maßgeblichen Hemmschuh für den Ausbau der Biolandwirtschaft machen Experten die fehlenden Verarbeitungskapazitäten im Freistaat verantwortlich. Dies zeige sich auch bei Backwaren, erläuterte Reinholz. Bei den Thüringer Bäckern gebe es wenig Interesse an der Verwendung von Biogetreide. Großes Potenzial sehe er bei der Außer-Haus-Verpflegung mit heimischen Bioprodukten etwa an Schulen.
Reinholz kündigte an, beim Agrarmarketing mehr als bisher Synergieeffekte bei der
Absatzförderung für regionale Erzeugnisse und Bioprodukten aus der Region nutzen zu wollen.
Heftige Kritik hatte das Ministerium zuletzt einstecken müssen, weil es mit Verweis auf Unklarheiten über die künftige EU-Förderperiode keine Förderung für Neu-Biobauern genehmigt.
Reinholz verteidigte diese Entscheidung erneut: «Es ist die gerechteste Möglichkeit, mit den vorhandenen Haushaltsmitteln alle gleichberechtigten Agrar-, Umwelt- und Klimaschutzziele umzusetzen.» (dpa/th)