Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.12.2011 | 14:59 | Biowaren 

Bio-Betrugsfall in Italien - BMELV will Anforderungen an Kontrollstellen erhöhen

Berlin - Im Zuge des Betrugsskandals mit Bio-Produkten in Italien sind nach neuen Erkenntnissen der Behörden rund 550 Tonnen falsch deklarierte Waren nach Deutschland gelangt.

Bio-Ware
Direkt beliefert wurden neun Unternehmen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wie das Bundesagrarministerium nach Informationen aus Rom am Dienstag mitteilte. Überwiegend handele es sich um Sojabohnen, Sojakuchen und Rapskuchen, die vor allem als Futtermittel verwendet werden. Gesundheitsgefahr bestehe nicht. Der mutmaßliche Schwindel in Italien war Anfang Dezember entdeckt worden. Normale Produkte sollen als teurere Bio-Ware verkauft worden sein.

Inzwischen liegen den deutschen Stellen Listen der italienischen Behörden vor, wie das Bundesministerium erklärte. Sie enthielten Angaben zu Produkten und Transaktionen sowie zu Lieferanten, die im Zuge der Ermittlungen auffällig geworden seien. Wegen des laufenden Verfahrens in Italien seien die Listen aber noch nicht vollständig. Die Regierung in Rom habe weitere Informationen zugesagt.

In Italien hatte die Polizei rund 2500 Tonnen vermutlich falsch deklarierte Öko-Waren wie Mehl und Obst in Verona beschlagnahmt. Eine Fälscherbande soll damit Millionenumsätze gemacht haben. Ein Teil der wohl ganz normalen Produkte soll teuer als Bio-Ware in andere Länder gegangen sein - auch nach Deutschland, vermutlich zu einem großen Teil schon 2007/2008.

Das Bundesverbraucherministerium will die Anforderungen an Öko-Kontrollstellen erhöhen. Eine entsprechende Verordnung sei dafür bereits an den Bundesrat gegangen und könne bei Zustimmung der Länderkammer im Februar in Kraft treten.

Zur Aufklärung der aktuellen Fälle hat die zuständige Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn Informationen aus Italien an die Bundesländer weitergeleitet. Deren Behörden sind für die Lebensmittelüberwachung verantwortlich. Nähere Angaben zu den betroffenen Unternehmen wurden nicht gemacht. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche