Wien - Bio bleibt in Österreich eine Erfolgsgeschichte. Das belegen die Marktdaten für das Jahr 2022, die am Donnerstag (16.2.) von der Agrarmarkt Austria (AMA) anlässlich der Biofach in Nürnberg vorgelegt wurden.
Umsatz mit Biolebensmitteln legte 2022 um 3,7 Prozent zu - Allerdings Rückgang bei der abgesetzten Menge - Verstärkter Außer-Haus-Konsum nach Ende der Corona-Lockdowns wirkte sich aus - Ein privater Haushalt gab zuletzt im Schnitt 259 Euro für Bio aus – Ökolandbau kommt auf 27 Prozent der gesamten Agrarfläche. (c) proplanta
Laut RollAMA-Haushaltspanel sind im vergangenen Jahr die Umsätze mit Biolebensmitteln im Einzelhandel um 3,7 % gestiegen.
Die gekaufte Menge an Bioware verringerte sich allerdings um 3,5 %. Diesen Rückgang führt die AMA unter anderem auf den wieder häufigeren Außer-Haus-Konsum nach Ende der Corona-Lockdowns zurück.
Vergleicht man jedoch die Zahlen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019, so ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Bei der abgesetzten Mengen gab es von 2019 bis 2022 eine Steigerung um 31,2 %; die dabei erzielten Umsätze legten sogar um 42,7 % zu.
Nach AMA-Angaben hat der Bioanteil im Lebensmitteleinzelhandel 2022 mit 11,5 % über alle Warengruppen hinweg einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb der einzelnen Warengruppen gab es aber deutliche Unterschiede. Besonders hoch ist der Anteil bei Trinkmilch mit 29,5 % und bei Naturjoghurts mit 26,4 %.
Bei Fleisch und Geflügel stieg der Anteil der Bioprodukte um 1 Prozentpunkt auf 7,2 %, bei Frischobst um 1,7 Prozentpunkte auf 15,9 %. Mit einem Bioanteil von 22,5 % hat sich Frischgemüse 2022 zur drittstärksten Warengruppe im Biosegment entwickelt; hier gab es eine Steigerung um 2 Prozentpunkte.
Biopreis-Anstieg um 7,5 Prozent
Die Auswertung der AMA zeigt ferner, dass im vergangenen Jahr in Österreich die Preissteigerung bei konventionellen Lebensmitteln mit einem durchschnittlichen Plus von 11,5 % wesentlich stärker ausfiel als bei Biolebensmitteln, die um 7,5 % teurer geworden sind. Die Haushaltsausgaben für Biolebensmittel betrugen im Jahr 2022 im Durchschnitt 259 Euro.
Am stärksten ist Bio bei den „älteren Familien“ verankert, die pro Jahr mit 376 Euro im Vergleich am meisten für Biolebensmittel ausgaben. Danach folgen „junge Familien“ mit älteren sowie jüngeren Kindern, die im vorigen Jahr 311 Euro beziehungsweise 287 Euro für Bio aufwendeten.
Die „Bio-Erfolgsgeschichte“ in Österreich lässt sich der AMA zufolge auch an den Produktionskennzahlen ablesen. Derzeit werden in dem Alpenland 24 196 Höfe biologisch geführt; das entspricht einem Anteil von 22,5 % aller landwirtschaftlichen Betriebe.
Die Biohöfe bewirtschaften ein Gesamtareal von 688.809 ha und damit fast 27 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Seit 2015 ist die Anzahl der Biohöfe um 17 % angestiegen, während die biologisch bewirtschaftete Fläche um 25 % größer geworden ist.