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20.06.2012 | 08:03 | Lebensmittelsicherheit 

Bio-Siegel hält, was es verspricht

Erlangen - Bio-Lebensmittel enthalten einer umfangreichen Studie zufolge tatsächlich nur in seltenen Fällen Rückstände von Pestiziden.

Bio-Lebensmittel
(c) proplanta
«Nach dem, was wir in den letzten Jahren an Untersuchungen gemacht haben, können wir unterstreichen: Es ist Bio drin, wenn Bio draufsteht», sagte der Lebensmittelchemiker Magnus Jezussek vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen der Nachrichtenagentur dpa.

Das Landesamt hatte von 2007 bis 2011 mehr als 1.600 Proben auf bis zu 600 Stoffe untersucht.

«Bio ist in aller Regel rückstandsfrei», resümierte der Experte. Nur bei 1,4 Prozent der Obst- und Gemüseproben hätten die Tests den Verdacht auf Verbrauchertäuschung nahegelegt.

Ansonsten hätten die Analytiker höchstens minimale Rückstände gefunden, die etwa auf Kontamination durch Wind zurückzuführen seien. Bei Getreide und den anderen untersuchten Produkten war die Quote ebenfalls sehr niedrig.

«Bio-Lebensmittel müssen die EU-Öko-Erzeugnisverordnung einhalten», erläuterte Jezussek den Unterschied zu gewöhnlicher Nahrung.

Herkömmlich wirtschaftende Bauern dürften etwa bestimmte Stoffe wie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Mineraldünger verwenden, solange bestimmte Höchstgrenzen nicht überschritten werden.

«Wir haben einen Anteil von rund 80 Prozent der konventionellen Lebensmittel, wo Rückstände drin sind», schilderte Jezussek. Besonders häufig hätten die Tests überhöhte Konzentrationen in Trockenobst wie Rosinen oder getrockneten Aprikosen ergeben.

Die Qualität der Bio-Ware sei unabhängig vom Verkäufer - Bauer, Fachgeschäft, Supermarkt oder Discounter - ähnlich gut, berichtete der Tester. «Betrug ist selten. Man kann dem Siegel vertrauen, und man muss auch nicht glauben, dass das Risiko bei Discountern größer ist, betrogen zu werden.»

Spürbare Qualitätsunterschiede gebe es jedoch bei Importen. «Das Ausland ist nicht schlecht, aber wenn man es pauschal vergleicht, schneidet Deutschland deutlich besser ab.» (dpa)
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