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16.01.2012 | 05:49 | Neue Broschüre  

Biomilch in Österreich weiter auf Erfolgskurs

Wien - Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich und Rudi Vierbauch, Obmann von Bio Austria, haben aktuell eine Broschüre des Lebensministeriums zur Produktion und Vermarktung von Bio-Milch in Österreich und Europa vorgestellt.

Biomilch
Die aufbereiteten Daten zeigen, dass Österreich seine führende Position in der Bio-Milchproduktion ausgebaut hat, kein anderes Land erreicht einen höheren Bioanteil an der Gesamtmilchproduktion. So stieg die diesbezügliche Erzeugung im Zeitraum zwischen 2005 bis 2010 hierzulande und auch in Europa weiter an. Fast 14 % der in Österreich angelieferten Milch (381 Mio. kg Bio-Milch) wurden 2010 von insgesamt 7.473 Bio-Milchbetrieben erzeugt und auch als solche mit Biomilchzuschlag vermarktet. Seit dem Jahr 1998 konnte die als biologisch vermarktete Milchmenge um 277 % gesteigert werden.
 
„Die Bio-Milchwirtschaft ist das Premiumsegment der österreichischen Landwirtschaft. Unsere Bio-Milchbäuerinnen und -bauern erzeugen Produkte nach höchsten Qualitäts-, Tierschutz- und Umweltkriterien, die sich sowohl im In- als auch im Ausland größter Beliebtheit erfreuen. Die heimische Qualitätsstrategie hat sich bewährt, unser Land konnte seine Position als Feinkostladen Europas weiter ausbauen“, betont Berlakovich.

 
Aus frühere Nische wachsendes Marktsegment geworden

Bei Produkten der weißen Palette (Trinkmilch, Naturjoghurt, Sauerrahm, Schlagobers) betrug der Anteil an Bio-Milchprodukten im Lebensmitteleinzelhandel 2010 ca. 13 % des Umsatzes, bei Fruchtjoghurt ca. 10 %, bei Butter ca. 11 % und bei Käse ca. 7 % des Umsatzes. „Aus der früheren Nische Bio ist ein starkes und weiter wachsendes Marktsegment geworden. Die Konsumentinnen und Konsumenten schätzen die österreichische Qualität und greifen gerne zu Bio-Milchprodukten. Jeder Griff ins Regal bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Kauf österreichischer Produkte wird die heimische Landwirtschaft unterstützt und eine flächendeckende Landbewirtschaftung sichergestellt. Bio-Produkte garantieren eine nachhaltige Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen, einen schonenden Umgang mit den knapper werdenden Ressourcen und eine besonders artgerechte Tierhaltung“, so Vierbauch.

 
Wichtig zur Erhaltung des ländlichen Raumes


96,5 % der Bio-Milchbetriebe befinden sich im benachteiligten Gebiet, 90 % im Berggebiet. Die höchste Menge an Bio-Milchvermarktung und auch die höchste Bio-Milchdichte pro ha landwirtschaftliche Nutzfläche war im Milchquotenjahr 2010/11 in Salzburg (38,2 % der gesamten Milchanlieferung im Bundesland) und den angrenzenden Regionen Tirols, Oberösterreichs, Steiermark und Kärnten zu finden. Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt, dass die Bio-Milchproduktion vor allem in Salzburg und Oberösterreich ausgedehnt worden ist.

 
Öffentlicher Ausgleich der Mehrleistungen notwendig
 
Berlakovich unterstrich den österreichischen Weg der Agrarpolitik: „Die vorliegende Broschüre verdeutlicht, dass die im Rahmen der ländlichen Entwicklung gesetzten Maßnahmen greifen. Im Rahmen des Agrarumweltprogramms wird die wirtschaftliche Grundlage für unsere Bio-Milchbäuerinnen und -bauern gelegt und die Versorgung der Bevölkerung mit hochqualitativen, leistbaren österreichischen Bio-Milchprodukten gewährleistet. Um diese Vorreiterrolle abzusichern, sind auch weiterhin Ausgleichszahlungen für die Mehrleistungen unserer BiobäuerInnen wichtig“, so der Landwirtschaftsminister.

Österreich hatte 2010 mit 4,8% Bio an den gesamten Lebensmittelausgaben den höchsten Wert in der EU. Pro Person wurden 2010 ca. 89,- Euro für Bio-Lebensmittel (gesamt) ausgegeben. Bio-Milchprodukte sind dabei besonders beliebt. Die entsprechende Milchanlieferung ist in allen europäischen Ländern zwischen 2005 und 2010 gestiegen, Österreich erzeugte 2010 als kleines Land die drittgrößte Bio-Absolutmilchmenge - nach Deutschland und Dänemark, noch vor großen Milchproduzenten wie Frankreich oder Polen.

Darüber hinaus liefert die vom Lebensministerium erstellte Bio-Milchbroschüre umfassende Informationen von der Produktion bis hin zur Vermarktung in Österreich und Europa. Abgerundet werden diese Daten durch einen Überblick über den rechtlichen Rahmen der Bio-Milcherzeugung, einen Beitrag zur Klimadiskussion und eine umfassende Analyse der Wirtschaftlichkeit der Bio-Milchproduktion. Besonderer Wert wurde auf die Darstellung der dynamischen Entwicklung des Bio-Milchsektors in den letzten Jahren gelegt. (BMLFUW)
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