Sonntag, 04.06.2023 | 21:47:34
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.03.2023 | 11:16 | Biolebensmittel 

BUND ruft nach Absatzförderung für Bio-Agrarprodukte

Schwerin - Angesichts der Zurückhaltung der Verbraucher bei Bioprodukten infolge der Inflation hat die Umweltorganisation BUND Hilfsmaßnahmen zur Ankurbelung des Absatzes gefordert.

Absatzförderung Biolebensmittel
Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Klimagas-Produzent. Mehr Biolandwirtschaft könnte aus Sicht des BUND helfen. Doch die Öko-Bauern kämpfen mit Absatzproblemen. (c) proplanta
Öko-Landbau sei wichtig für das Erreichen der Klimaziele, sagte der BUND-Agrarexperte Burkhard Roloff. Er verwies auf eine Studie der Technischen Universität München, wonach der Öko-Landbau klimaschonender als die konventionelle Landwirtschaft ist.

Laut der Studie fallen für ein Agrarprodukt in Bio-Qualität 20 Prozent weniger Treibhausgase an als für das gleiche, konventionell erzeugte Produkt. Demnach zufolge war die Landwirtschaft im Jahr 2020 für 8,2 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.

Roloff forderte von Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) eine Vorgabe für die Gemeinschaftsverpflegung im Land von zunächst 15 Prozent Bioprodukten. Bis 2030 solle der Anteil dann auf 30 Prozent steigen. Auf diese Weise könne der Absatz von Öko-Nahrungsmitteln effektiv angekurbelt werden. Außerdem solle das Land mehr eigene Flächen an Öko-Landwirte verpachten. Vom Bund verlangte Roloff eine Streichung der Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel.

Bei der Studie wurden 40 ökologische und 40 konventionelle Agrarbetriebe miteinander verglichen. Als Gründe für die größere Klimafreundlichkeit der Öko-Landwirtschaft gelten vor allem der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie der geringere Viehbestand je Fläche.

Gerade bremst nach Branchenangaben eine Kaufzurückhaltung bei teureren Lebensmitteln infolge der hohen Inflation einen schnelleren Wandel zu mehr Bio-Landwirtschaft. Landwirte seien deshalb vorsichtiger im Hinblick auf eine Umstellung. Dabei baut die Bundesregierung auf kräftiges Bio-Wachstum. Ziel ist ein Öko-Flächenanteil von 30 Prozent schon bis 2030. Nach jüngsten Daten für 2021 waren es 10,9 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern sind es laut Schweriner Agrarministerium rund 14 Prozent.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Thüringens Agrarministerin will Ökolandbau-Anteil bis 2027 auf Bundesniveau

 Bayern hinkt bei Öko-Landbau weiter eigenen Zielen deutlich hinterher

 Gastronomie sieht noch ungeklärte Fragen bei neuem Bio-Logo

 Ökolandbau in Hessen 2022 bei Fläche und Quote gewachsen

 Rund 22 Millionen Euro Prämien für Sachsens Ökolandwirte

  Kommentierte Artikel

 Kosten für Bewässerung in Landwirtschaft steigen

 Milchbauern fordern wegen sinkender Erlöse Politik zum Handeln auf

 Thüringens Agrarministerin will Ökolandbau-Anteil bis 2027 auf Bundesniveau

 Mehlschwalben und Mauersegler machen sich rar

 BN-Chef hält Angst vor Wölfen für unbegründet

 Offener Brief an Umweltministerin Lemke zur Trophäenjagd

 Installation von Balkonkraftwerken soll erleichtert werden

 Nordzucker trotzt Krisen und steigert den Gewinn deutlich

 Mehr Fläche, weniger Bürokratie: Habeck will mehr Windkraft an Land

 Schutz von Bestäubern laut FAO entscheidend