Zu diesem Schluss kommen Prof. Achim Spiller und seine Mitarbeiterin Marie von Meyer-Höfer vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen in einer aktuellen Studie.
Nur das deutsche Biosiegel sowie das Fairtrade-Label seien beim Verbraucher wirklich bekannt und genössen Vertrauen, erklärten die Wissenschafter in einer Presseinformation. Immerhin 72 % der 300 Befragten kennten das deutsche Biozeichen und 54 % vertrauten ihm. Hingegen hätten lediglich 5 % der Interviewten das verpflichtende EU-Biosiegel wiedererkannt.
„Wenn jetzt immer mehr Biohersteller, weil sie nicht zwei Label parallel verwenden wollen, nur noch das EU-Siegel verwenden, dann bewirkt dies eine massive Verunsicherung der Verbraucher“, so Spiller. Im Rahmen der Studie hätten sogar mehr Konsumenten angegeben, ein fingiertes, selbst erfundenes Umweltlabel zu kennen als das offizielle EU-Zeichen.
Unterdessen informierte EU-Agrarkommissar Dr. Dacian
Ciolos in Brüssel über den Abschluss einer Konsultation im Vorfeld einer erneuten Überarbeitung der EU-Ökoverordnung. Innerhalb von zwölf Wochen sei der Online-Fragebogen mehr als 45.000 Mal beantwortet worden, während annähernd 1.600 Beiträge von Bürger und Vereinigungen mit Ideen, Vorschlägen und Meinungen eingegangen seien. Bislang habe man nur eine erste Sichtung vornehmen können. Eine volle Analyse werde folgen, so Ciolos. Teil der Konsultation war auch dieWahrnehmung des EU-Biosiegels. (AgE)