Daten zur Entwicklung der Bio-Branche sind von großer Bedeutung für politische Entscheidungsträger sowie Führungskräfte in der Wirtschaft und dienen als Basis für Investitionsentscheidungen in der Bio-Branche. Aber oft waren diese Daten in der Vergangenheit für viele Länder Europas nur sehr ungenau und nicht belastbar. Um eine neue Basis für die einheitliche Erarbeitung von Marktzahlen zu schaffen, hat die EU Fördergelder für ein neues Forschungsprojekt Datennetzwerk zur Verbesserung der europäischen Marktinformation in der Bio-Branche (OrganicDataNetwork), vergeben.
Eine Gruppe von 30 Forschern und Entscheidungsträgern der Bio-Branche kam im März 2012 zu einem ersten Treffen in Ancona / Italien zusammen. Die Teilnehmer, die 15 Organisationen und Unternehmen aus verschiedenen Teilen Europas repräsentierten, legten den Grundstein für ein dreijähriges Projekt, um das Sammeln von Bio-Marktdaten in Europa zu harmonisieren und zu verbessern. Die
AMI ist eine der 6 teilnehmenden kleinen und mittelständischen Unternehmen, die am Projekt teilnehmen.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und den produktiven Diskussionen während unseres ersten Treffens“, sagt Professor Zanoli, Koordinator des neuen EU-Projektes. Raffaele Zanoli ist Professor für Agrarökonomie an der Polytechnischen Universität von Marche in Ancona. Neben Professor Zanoli und Professor Ulrich Hamm von der Universität Kassel sind auch das Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL mit Dr. Matthias Stolze und Dr. Helga Willer beteiligt sowie Frau Dr. Susanne Padel und Kollegen vom Organic Research Centre - Elm Farm, der führenden unabhängigen Forschungseinrichtung für Bio-Landbau im Vereinigten Königreich.
Um einen einfacheren Zugang in weitere Länder zu erhalten und die praktische Erfahrung von kleineren Partnern einzubringen, sind weitere 11 Firmen, Universitäten und Organisationen in dieses EU-Projekt eingeschlossen. Insgesamt beteiligen sich 15 Partner aus 10 verschiedenen Ländern. Die AMI bringt ihre langjährigen Erfahrungen bei der Erhebung und Verarbeitung von Bio-Markt- und Produktionsdaten in das europäische Projekt ein.
“Das Projekt OrganicDataNetwork zielt darauf ab, dem Bedarf von politischen Entscheidungsträgern und Akteuren im Bio-Markt entgegen zu kommen, indem die Transparenz des europäischen Bio-Lebensmittelmarktes durch bessere Verfügbarkeit von Marktwissen erhöht wird“, so Professor Zanoli. „Das Netzwerk wird eng mit der Europäischen Kommission, mit Eurostat und mit statistischen Ämtern der Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten, indem existierende Strukturen für die Sammlung und Verarbeitung von Daten über den Bio-Markt erfasst werden und die Entwicklung von neuen Strukturen stimuliert wird“, sagte Dr. Susanne Padel vom Organic Research Centre - Elm Farm. Die Partnerschaft wird als Koordinationszentrum zwischen den Entscheidungsträgern dienen und als Vorschlag zur Einrichtung eines dauerhaften Netzwerks, um eine Zusammenarbeit für statistische Angelegenheiten des Bio-Marktes zu erreichen.
Joan Picazos vom spanischen Hersteller Biocop kommentierte: “Die Bio-Branche Europas leidet an einem Mangel an verlässlichen Daten über die besonderen Merkmale und Entwicklung der Märkte, und dies beeinflusst vor allem die kleine Firmen, die ihre Entscheidungen oftmals ohne ausreichende Informationen treffen müssen. Das EU Projekt OrganicDataNetwork ist eine großartige Möglichkeit, diese Lücke zu schließen. Die Struktur, die Universitäten, Behörden und Firmen zusammenbringt, stellt sicher, dass die Anpassung an den tatsächlichen Bedarf der Bio-Branche gegeben ist”. (Bio-Markt.info/FiBL/AMI)