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05.04.2007 | 13:58 | Ökologischer Landbau 

Forschung zum Öko-Landbau entwickelt sich stürmisch

Bonn - Die Forschung im Ökologischen Landbau hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt.

Öko-Landbau
(c) proplanta
Ein Indikator dafür ist die Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, die vom 20. bis 23. März 2007 an der Universität Stuttgart-Hohenheim zum neunten Mal durchgeführt wurde. Ergebnisse aus rund 130 wissenschaftlichen Projekten wurden in Vorträgen präsentiert,. zusammen mit Postern, Arbeitsgruppensitzungen und Workshop gab es mehr als 270 inhaltliche Beiträge.

Seit der zweiten Ökolandbau-Tagung 1993 hat sich die Zahl der Teilnehmer von etwa 80 auf rund 600 bei der diesjährigen 9. Wissenschaftstagung vervielfacht. Generalthemen wie "Naturgemäße Milchviehaufzucht", oder "Insektenregulierung im ökologischen Landbau", wie sie damals noch auf der Tagesordnung standen, wurden inzwischen durch einen differenzierten Blick auf die einzelnen Anbau- und Tierhaltungsfragen abgelöst.

Mit der Förderung von fast 40 Prozent aller in Vorträgen vorgestellten Projekte hat das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Forschungslandschaft im Bio-Bereich. In Abstimmung mit Praktikern, Beratern und Wissenschaftlern werden von der Geschäftsstelle, die an der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angesiedelt ist, seit 2002 die dringendsten Wissenslücken identifiziert und deren Bearbeitung durch gezielte Förderschwerpunkte ermöglicht.

Nicht zuletzt aufgrund der Förderung im Rahmen des Bundesprogramms forschen heute Wissenschaftler an von Kiel bis Weihenstephan zum Öko-Landbau - und haben Deutschland international an die Spitze gebracht. Kein anderes Land bringt es derzeit auf mehr Projekte, mehr Publikationen und schafft permanent so viel neues praxisrelevantes Wissen.

Fast 400Projekte wurden bislang im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau unter Beteiligung aller im Agrarbereich aktiven Forschungseinrichtungen zum Öko-Landbau realisiert. Und das Wissen bleibt nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaften gefangen: die Forschungsergebnisse werden:

- in mittlerweile 12 thematischen Netzwerken zwischen Praktikern und
  Forschern diskutiert,

- in Hunderten von Vortragsveranstaltungen an die jeweiligen
  Zielgruppen kommuniziert,

- in unzähligen Pressemitteilungen, Fachartikel und Betriebsportraits in
  der Presse publiziert

- und nicht zuletzt jährlich auf der Wissenschaftstagung Ökologischer
  Landbau präsentiert.

Sieben Millionen Euro Einsatz pro Jahr haben in der deutschen Forschung zum Ökologischen Landbau eine Entwicklung ausgelöst, deren Früchte bereits eingefahren werden. In einem Bereich, in dem industrielle Forschungsaktivitäten fast völlig fehlen, der aber eine kaum zu überschätzende gesellschaftliche Bedeutung hat, ist staatliche Forschungsförderung besonders wichtig. Zwar boomt der Öko-Markt derzeit, doch das Interesse der Landwirte am Öko-Landbau ist derzeit noch verhalten.

Einen Betrieb ohne synthetischen Pflanzenschutz und Dünger erfolgreich zu führen oder Tiere artgerecht und doch wirtschaftlich lohnend zu halten, ist äußerst anspruchsvoll und - insbesondere in den "Lehrjahren" - risikoreich. Wissen muss die üblichen Betriebsmittel ersetzen. Deshalb ist die Unterstützung der Forschungsarbeit zum Ökologischen Landbau von größter Bedeutung und eine Bedingung dafür, dass der Boom am Öko-Markt nicht an den heimischen Landwirten vorbeigeht. (BLE)
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