Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.02.2022 | 14:07 | Bio-Lebensmittelmarkt 

Konsum von Bio-Lebensmitteln legt zu - Preissteigerungen zeichnen sich ab

Nürnberg - Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr erneut mehr Bio-Lebensmittel gekauft. In diesem Jahr müssen diese sich aber wohl auf höhere Preise einstellen.

Bioprodukte
Bio wird immer beliebter. Und auch die Bundesregierung will bei der ökologischen Erzeugung mehr Gas geben. Doch noch wachsen die Öko-Flächen langsam. (c) proplanta
«Bisher haben wir es nur mit leichten Preissteigerungen im Laden zu tun», sagte Branchenexpertin Diana Schaak von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft am Dienstag. Das werde sich in diesem Jahr aber wegen der gestiegenen Erzeugerpreise sowie der höheren Energie- und Transportkosten voraussichtlich ändern.

Im vergangenen Jahr erzielten Bio-Lebensmittel und -getränke in Deutschland nach Angaben des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) einen Umsatz von fast 16 Milliarden Euro, ein Plus von fast sechs Prozent im Vergleich zum coronabedingten Rekordjahr 2020. Etwa ein bis zwei Prozent der Umsatzsteigerungen gingen 2021 auf Preiserhöhungen zurück, vier bis fünf Prozent auf Mengensteigerungen, sagte Schaak.

Vor allem bei Fleisch und Fleischersatzprodukten ändere sich das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher, sagte die BÖLW-Vorsitzende Tina Andres. Nach BÖLW-Angaben kommt Bio inzwischen auf einen Anteil von fast sieben Prozent im deutschen Lebensmittelmarkt.

«Die Zuwächse im Biosektor sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bio nach wie vor eine Nische ist», teilte der Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch, Chris Methmann, mit. «Bio-Fleisch hat einen Marktanteil von nicht einmal 5 Prozent, Bio-Wurst sogar noch weniger.»

Das Ziel der Bundesregierung, dass 30 Prozent der deutschen Agrarfläche bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden soll, löse die gravierenden Probleme in der Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung nicht.

Ursprünglich wollten BÖLW und Organics International die aktuellen Zahlen zum nationalen und internationalen Bio-Markt auf der weltweit größten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg vorstellen. Diese wurde aber wegen der Corona-Pandemie von Februar auf Juli verschoben.

Jeder siebte Hof in Deutschland wirtschaftet dem BÖLW zufolge mittlerweile ökologisch. 2021 stellten 320 Betriebe auf Bio-Landwirtschaft um, die Fläche stieg um fast 5 Prozent auf fast 1,78 Millionen Hektar - fast 11 Prozent der deutschen Agrarfläche. Um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, müssten jährlich 12 Prozent Öko-Fläche dazukommen, sagte Andres. Dafür brauche es politische Rahmenbedingungen und mehr finanzielle Förderung.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Anteil von Ökolandbau in Thüringen unter Bundesdurchschnitt

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Bio-Branche für sichere Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung

 Ökolandbau in Brandenburg gewachsen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken