Wie der Bundesverband
Naturkost Naturwaren (BNN) am Donnerstag (28.9.)mitteilte, bezifferten Bioapfelbauern in Deutschland den zu erwartenden Ernteausfall im Vergleich zur vorherigen Saison jetzt auf bis zu 70 %.
Gründe für die Verluste seien gleich mehrere Wetterphänomene wie später Frost und Dauerregen, die den Bäumen in den zurückliegenden Monaten teilweise stark zugesetzt hätten. Schätzungen zur absoluten
Produktionsmenge lägen nicht vor.
Trotz der schlechten Prognose sieht der BBN bei den Erzeugern „keine Alarmstimmung“. Die
Betriebe hätten darauf verwiesen, dass es in ganz Europa Probleme mit dem Wetter gegeben habe und deshalb in diesem Jahr auf dem ganzen Kontinent nur etwa die Hälfte der üblichen Tafelobstmenge zur Verfügung stehen werde. Ferner wüssten die Biobauern um die Kaufmotive der Biokunden, erklärte BNN-Geschäftsführerin Elke Röder. Diesen seien die Leistungen bewusst, die der
Bioanbau jedes Jahr und damit auch bei einer kleineren Ernte zum Beispiel für den
Naturschutz erbringe.
Ökologische Anbauweisen kommen laut Informationen des BNN derzeit auf etwa einem Sechstel der Apfelanbaufläche in Deutschland zur Anwendung. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden Bioäpfel zur Ernte 2016 bundesweit auf insgesamt 5.200 ha erzeugt; das entsprach gut 69 % der insgesamt ökologisch bewirtschafteten Baumobstfläche in Deutschland.
Dass die diesjährige
Apfelernte witterungsbedingt sowohl im biologischen als auch konventionellen
Anbau erheblich niedriger ausfallen wird als 2016, zeichnet sich schon länger ab. Die Weltvereinigung für Äpfel und Birnen (WAPA) prognostizierte im August ein Apfelaufkommen von insgesamt 9,343 Mio. t in Europa; das wären 21 % weniger als im Vorjahr und sogar 23 % weniger als im Mittel der drei letzten Jahre. Das
Bundeslandwirtschaftsministerium schätzt die Produktion im deutschen Marktobstbau auf nur 550.000 t, womit das Vorjahresniveau um 55 % verfehlt würde.