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05.10.2015 | 13:00 | Alnatura Bio-Bauern-Initiative 

NABU und Alnatura fördern Landwirte bei der Umstellung auf ökologischen Landbau

Berlin/Bickenbach - Der NABU und Alnatura unterstützen ab sofort Landwirte bei der Umstellung von konventioneller Produktion auf Bio-Qualität.

Alnatura Alnatura Bio-Bauern-Initiative
(c) K.F.L. - fotolia.com
Mit der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ geben Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband und der Bio-Händler künftigen Öko-Bauern finanzielle Starthilfe. Bewerben können sich Betriebe aus allen landwirtschaftlichen Sparten bis zum 30. November.

„Unser Ziel ist es, dass künftig noch mehr Bauern in Deutschland nach Bio-Kriterien arbeiten können und die ökologische Landwirtschaft gestärkt wird. Denn die Nachfrage nach biologisch und regional erzeugten Produkten steigt kontinuierlich, während entsprechend bewirtschaftete Flächen stagnieren“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der Förderpreis möchte genau hier ansetzen. Denn nicht immer ist es für die Landwirte einfach, von konventioneller auf Bio-Produktion umzusteigen. So sind in den vergangenen Jahren die Preise für Ackerland und Pachtflächen massiv gestiegen. Außerdem können die Erzeuger häufig erst nach mehrmonatiger oder mehrjähriger Umstellungszeit damit beginnen, ihre Lebensmittel mit dem Bio-Siegel zu vermarkten. In dieser Zeit stehen hohe Anfangsinvestitionen zunächst gleich bleibenden Erzeugerpreisen gegenüber.

„Genau diese strukturellen Hürden wollen wir mit dem Förderpreis durch finanzielle Unterstützung überwinden. Wir freuen uns, wenn künftig mehr Bio-Produkte in Deutschland erzeugt werden und wir damit entsprechend dem Alnatura-Leitmotiv mehr ‚Sinnvolles für Mensch und Erde‘ gestalten können“, ergänzt Alnatura-Geschäftsführer Götz Rehn.

Auch Natur und Mensch profitieren von einer solchen Umstellung. „Die Bio-Landwirtschaft arbeitet nach klaren Vorgaben. So müssen Bio-Bauern beispielsweise auf Pestizide und Kunstdünger verzichten – unser Grundwasser und die Produkte werden dadurch reiner und gesünder. Auch die Böden sowie zahlreiche Tiere und Pflanzen profitieren, und nicht zuletzt auch die regionale Wirtschaft“, so Miller.

Um sich für den Förderpreis zu bewerben, müssen interessierte Landwirte folgende Voraussetzungen erfüllen: Der gesamte Betrieb muss auf biologische Bewirtschaftung umstellen, er muss sich einem der Bio-Anbauverbände anschließen und für die Dauer von mindestens fünf Jahren biologisch produzieren. Bewerben können sich auch Landwirte, die Gefahr laufen, ihre Produktion von Bio auf konventionell zurückstellen zu müssen.

Über die Vergabe des Förderpreises entscheidet ein unabhängiger Beirat, bestehend aus Landwirten, Naturschutzexperten, Bio-Anbauverbänden, Alnatura-Kunden und Wirtschaftsexperten. Vorsitzender des Beirats ist Prof. Hartmut Vogtmann, einer der entscheidenden Wegbereiter des ökologischen Landbaus in Deutschland und Inhaber des bundesweit ersten Lehrstuhls für dieses Fachgebiet. Die Höhe des Förderpreises richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen und geplanten Maßnahmen des Betriebes. In der Pilotphase lag die Gesamtfördersumme bei 500.000 Euro, Landwirte konnten so mit bis zu 70.000 Euro unterstützt werden. Die ausgezeichneten Betriebe decken das gesamte Spektrum der Landwirtschaft ab: von der Schafzucht über Milchviehhaltung und Getreideanbau bis hin zum Weinanbau.

Weitere Informationen zum Preis

Der Förderpreis der Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) wird seit Anfang 2015 vergeben. Im ersten Förderjahr wurde der Preis vom Deutschen Naturschutzring (DNR), dem Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände, gemeinsam mit Alnatura vergeben. Seit dem 1. September 2015 hat der NABU die Koordination übernommen. Im ersten Jahr wurden insgesamt neun Landwirte ausgezeichnet. (Pd)
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