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03.06.2013 | 09:02 | Ökolandbau 

Nachfrage nach Bio-Produkten wächst weiter

Potsdam / Berlin - Bio liegt bei vielen Berlinern und Brandenburgern im Trend. Besonders der Großraum Berlin bietet Brandenburger Öko-Bauern einen schier unersättlichen Absatzmarkt.

Bioprodukte
(c) proplanta
Dennoch fördert das Land nach Ansicht des Leiters der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL), Michael Wimmer, die Bauern nur unzureichend. Wer auf Bio umrüsten will, finde zu wenig Beratung, sagte Wimmer in einer dpa-Umfrage. So könne der Bedarf durch regionale Betriebe nicht ausreichend gedeckt werden.

Aus dem Potsdamer Agrarministerium heißt es dagegen, Öko-Bauern würden jährlich mit circa 17 Millionen Euro gefördert. Immerhin mache das rund 40 Prozent aller Zahlungen aus, die das Land für Agrar- Umweltmaßnahmen ausreicht. »Auch in diesem Jahr ist diese Dimension absehbar», erklärt Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade.

Dass die Landesregierung die Öko-Bauern ab 2014 nach zwei Jahren Pause wieder finanziell fördern will, begrüßt Wimmer. Er drängt allerdings auf konkrete Angaben zur Förderhöhe. Die kann das Ministerium nach eigenen Angaben derzeit nicht machen, da die Finanzplanung der Europäischen Union noch ausstehe und davon der Agrarhaushalt abhänge.

Damit die Betriebe eine Umstellung auf Bio ausreichend planen können, benötigten sie zeitnah Zahlen, betont die Sprecherin von Bioland Ost, Heike Kruspe. «Das ist ohne ausreichende finanzielle Förderung nicht zu schaffen.» Obwohl Brandenburg mit rund 144.000 Hektar Ökolandfläche bundesweit an der Spitze liege, falle die Förderung durchs Land verhältnismäßig gering aus. Zudem sei die Bodenbeschaffenheit nicht optimal. «Der märkische Sand erschwert den Ökologischen Anbau.»

Frische aus der Region sei im Wettbewerb der Vorteil für Brandenburger Öko-Bauern, stellt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg (HBB), Nils Busch-Petersen, fest.

«Dabei ist Regionalität oft noch wichtiger als Bio.» Allein der Bio-Naturkostfachhandel konnte nach FÖL-Angaben seinen Umsatz im Jahr 2012 um acht Prozent auf rund 290 Millionen Euro steigern. Bio-Supermärkte seien förmlich aus dem Boden geschossen.

Angesichts steigender Nebenkosten, des hohen Bedarfs, aber auch der Konkurrenz im In- und Ausland, müsste die Förderung durch das Land nach Meinung Heike Kruspes noch höher ausfallen. Zudem sei mit der Umstellung auf Bio ein erheblicher zeitlicher und finanzieller Aufwand verbunden. Dabei biete der ökologische Anbau einen Mehrwert. «Bio leistet einen wichtigen Beitrag für die Nachhaltigkeit.»

Auch eine ausgewogene konventionelle Bewirtschaftung könne nachhaltig sein, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes (LBV), Wolfgang Scherfke. «Bio ist eine Sichtweise, die nicht jeder teilen muss.» Angesichts schwindender Gelder aus Brüssel stelle sich die Frage, ob eine höhere Förderung eines «Nischenproduktes» sinnvoll sei. Den mit Abstand größten Teil der Landwirtschaft in Brandenburg machten immer noch die konventionellen Betriebe aus, hob Scherfke hervor.
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