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27.08.2007 | 14:33 | Bio-Boom 

Nachfrage nach Biolebensmittel im Süden Deutschlands überdurchschnittlich hoch

Stuttgart - Biolebensmittel boomen! So ist in den letzten Jahren in Deutschland die Nachfrage nach Bioprodukten in zweistelligen Prozentzahlen gewachsen.

Bio-Kartoffeln
(c) proplanta
Allein in Baden-Württemberg werden rund zwölf Prozent der Anbauflächen Deutschlands für den Ökolandbau genutzt, das ist mehr als in anderen Ländern", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Sonntag (26. August) beim Besuch der Tagung der International Federation of Organic Agricultural Movement (IFOAM) in Schwäbisch Hall.

Im Jahr 2006 haben rund 5.000 landwirtschaftliche Betriebe im Land ökologisch gewirtschaftet. Gleichzeitig seien in Baden-Württemberg auch die verarbeitenden Betriebe von Ökoprodukten überdurchschnittlich vertreten. So habe jeder vierte deutsche Herstellerbetrieb von Ökoprodukten seinen Sitz in Baden-Württemberg.

"Mit der gewaltigen Ausweitung der Nachfrage nach Biolebensmitteln ist das Preisgefüge deutlich in Bewegung geraten. Zurückgehende Erzeugerpreise haben traditionelle Ökobetriebe in Baden-Württemberg vielfach hart getroffen", erläuterte Minister Hauk. Der Biolebensmittelmarkt orientiere sich mehr und mehr europäisch und global und damit losgelöst von der regionalen Erzeugung. Damit habe sich der Markt mit Bioprodukten immer mehr dem Markt von konventionellen Lebensmitteln mit überregionalem Wettbewerb und Warenverfügbarkeit angenähert.

In Marktuntersuchungen und Verbraucherumfragen werde übereinstimmend festgestellt, dass der weit überwiegende Teil der Verbraucher der regionalen Herkunft von Biolebensmitteln eine große Bedeutung beimisst. "Es ist der starke Wunsch der Käufer von Bioprodukten, ihre Nachfrage mit dem Kauf regionaler Produkte zu verbinden. Dies setzt eine klare Kennzeichnung der Herkunft von Bioprodukten aus der Region voraus", betonte Hauk. Daraus resultierte, dass man bereits im Jahr 2002 gemeinsam mit den Ökoverbänden das Biozeichen Baden-Württemberg geschaffen habe. Diese Kennzeichnung garantiere, dass die Produkte in Baden-Württemberg erzeugt wurden. So könne sich der Verbraucher darauf verlassen, dass mit der Nachfrage dieser gekennzeichneten Produkte kurze Wege eingehalten werden und der Ökolandbau in der eigenen Region unterstützt wird.

"Der Ökolandbau wird in Baden-Württemberg umfangreich gefördert, allein im Jahr 2005 mit rund 17 Millionen Euro. Ab dem Jahr 2007 werden auch wieder neue Betriebe Fördermittel erhalten. Ökologisch wirtschaftende Betriebe erhalten Ausgleichsleistungen von 150 Euro je Hektar Acker- und Grünland sowie 600 Euro je Hektar Dauerkulturen und 500 Euro je Hektar Gartenbaufläche", erklärte der Minister. Zusätzlich werde die Vermarktung durch Zuschüsse zu Investitionen und Vermarktungskonzepten unterstützt. Hinzu kämen Kontrollkostenzuschüsse für die Erzeugungs- und Vermarktungskontrollen und die Förderung von Aktivitäten der Ökoverbände im Rahmen des "Ökosommers" und der "Öko-Regio-Touren".

Für die Anbieter von Biolebensmitteln bietet Baden-Württemberg ein günstiges Umfeld. Hier übt offenbar nicht nur die Tradition des Ökolandbaus positiven Einfluss aus, sondern auch die Aufgeschlossenheit der Verbraucher und Kunden für Angebote im Biobereich. (PM)


Zusatzinformationen:
Die International Federation of Organic Agricultural Movement (IFOAM) vereint und repräsentiert die weltweiten Organisationen der biologischen Landwirtschaft. Eine Hauptaufgabe als Dachverband ist die internationale Koordination aller Interessengruppen. Erwartet werden Vertreter der 750 Mitgliedsorganisationen aus 108 Ländern. Die Konferenz findet vom 26. August bis zum 28. August 2007 in Schwäbisch Hall statt.
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