Dadurch wuchs die ökologisch genutzte Agrarfläche auf 82.500 Hektar, das ist mehr als je zuvor. Dennoch beträgt der Anteil der Ökofläche an der landwirtschaftlich genutzten Gesamtfläche nur rund drei Prozent - damit liegt Niedersachsen weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von sechs Prozent.
Um das zu ändern, hat die Landesregierung zusammen mit dem Handel und Bauernverbänden einen Aktionsplan Ökolandbau beschlossen, der am Donnerstag vorgestellt wurde.
So soll in diesem Jahr die Umstellungsprämie von derzeit 364 auf 403 Euro pro Hektar erhöht werden. Die Prämie bekommen Landwirte, die auf Bio umstellen. Bewirtschaften sie ihr Land drei Jahre später immer noch nach Ökokriterien, erhalten sie künftig 273 Euro pro Hektar - auch diese Prämie soll erhöht werden, wenn die EU zustimmt, sie lag bisher bei 234 Euro. Außerdem soll der Bereich Bio-Landwirtschaft in der Ausbildung gestärkt werden.
Das regionale Bio-Angebot aus Niedersachsen kann derzeit nicht mit der Nachfrage mithalten. Bundesweit stieg 2015 der Umsatz mit Biolebensmitteln im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent auf 8,6 Milliarden Euro.
Dem steht nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums ein Flächenwachstum im Ökolandbau von gerade einmal zwei Prozent gegenüber. «Wir streben in den kommenden Jahren ein Wachstum von acht Prozent an», sagte Meyer. Die Zahl der Bio-Unternehmen soll sich bis 2025 zudem verdoppeln. Derzeit gibt es rund 1650 Öko-Betriebe in Niedersachsen.
Doch das Erreichen der Ziele dürfte schwierig werden. «Noch immer gibt es bei vielen Bauern Vorurteile und Skepsis gegenüber der Bio-Landwirtschaft», sagte die Geschäftsführerin des niedersächsischen Kompetenzzentrums Ökolandbau, Carolin Grieshop.
Grund sei vor allem die extrem intensive Landwirtschaft in Niedersachsen. Viele Regionen konzentrierten sich nahezu ausschließlich auf Tierhaltung oder Ackerbau. Der Ökolandbau erfordere aber vor allem Vielfalt. «Das ist in den spezialisierten Regionen nur schwer umzusetzen», sagte Grieshop. Hinzu komme, dass nirgendwo in Deutschland die
Pachtpreise für landwirtschaftlich genutzte Gebiete so hoch seien wie in Niedersachsen.