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04.01.2014 | 12:48 | Ökologischer Landbau Baden-Württemberg 

Öko-Landbau profitiert besonders von EU-Fördermitteln

Stuttgart - „Europa bewegt sich mit seiner zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik auf neuen und auf grüneren Pfaden. So werden beispielsweise ökologisch wirtschaftende Betriebe beim Greening in der ersten Säule nun grundsätzlich anerkannt.“

Agrarminister Alexander Bonde
(c) proplanta
Dies sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, im Anschluss an ein Spitzengespräch mit der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (AÖL) am Freitag (3. Januar) in Stuttgart.

Es freue ihn sehr, dass sich auch in den Verhandlungen um EU-Fördermittel auf nationaler Ebene eine ökologischere Politik durchgesetzt habe, sagte Bonde weiter. Mit finanziellen Aufschlägen für die ersten 30 Hektare von je 50 Euro und mit 30 Euro für weitere 16 Hektare würden kleinere und mittlere Betriebe, zu denen schließlich 90 Prozent aller landwirtschaftlicher Unternehmen in Baden-Württemberg gehörten, künftig besser gestellt.

„Außerdem konnten wir bei den Verhandlungen erreichen, dass künftig 4,5 Prozent der Mittel aus der ersten Säule in die zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik fließen. Dort soll das Geld für eine nachhaltige Landwirtschaft verwendet werden. Zu den konkreten Maßnahmen für eine Ökologisierung der Landwirtschaft gehören unter anderem der Ausbau des Ökolandbaus, mehr Tierschutz, flächenbezogene Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen sowie die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete“, stellte der Minister weitere Ergebnisse der Verhandlungen vor.

Gleichzeitig zeigte sich Bonde besorgt hinsichtlich der Kürzungen des EU-Budgets, zumal sich die ursprünglichen Versprechungen der neuen Bundesregierung zur Mittelkompensation durch eine Erhöhung der Gemeinschaftsaufgabe für Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) bedauerlicherweise nun doch nicht im schwarz-roten Koalitionsvertrag wiederfänden.

Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer der AÖL, bedankte sich im Namen aller anwesenden Ökoverbände für diesen Verhandlungserfolg der grünen Agrarminister. Für ökologisch wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg seien damit wichtige Verhandlungsergebnisse erreicht und notwendige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt worden, lobte Dr. Eichert.

Neben den Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik waren die Maßnahmen und Aktionen des baden-württembergischen Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“ Inhalt des Jahresgesprächs. Mit dem Ausbau des Öko-Versuchswesens am Kompetenzzentrum für Obstbau in Bavendorf (KOB) und dem erfolgreichen Start der ersten Landesfachschulklasse am Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau Emmendingen-Hochburg (KÖLBW) seien wichtige Bausteine des Aktionsplanes erfolgreich umgesetzt worden, berichtete Minister Bonde. Im Zuge des im Aktionsplan hinterlegten Ziels eines Ausbaus und einer Stärkung des Ökolandbaus in Baden-Württemberg sei auch die Förderung der Verbände des ökologischen Landbaus um 20 Prozent erhöht worden.

Zum Abschluss des Spitzengesprächs dankten Minister Bonde und Ministerialdirektor Wolfgang Reimer gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsverbände der AÖL Martin Schäfer für die gute Zusammenarbeit in diesem Gremium. Martin Schäfer ist nach 27 Jahren auf eigenen Wunsch nicht mehr Vorstandsmitglied des Demeter Verbandes. Sein jahrzehntelanges Engagement zum Wohle des ökologischen Landbaus wurde von allen Gesprächsteilnehmern gewürdigt. (Pd)
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