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24.09.2012 | 07:14 | Saatgutwirtschaft 

Landwirtschaft nur knapp mit Öko-Saatgut vesorgt

Bonn - Die Getreideernte im ökologischen Landbau ist abgeschlossen und zeigt in Schleswig-Holstein und südlichen Teilen Bayerns eher höhere Erträge, in Niedersachsen und Baden-Württemberg eher durchschnittliche Erträge, sowie in Franken, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg eher unterdurchschnittliche Erträge.

Bio-Weizen
(c) proplanta
Betrachtet man einzelne Kulturarten der Winterungen, so ist festzustellen, dass die Erträge bei Winterweizen insgesamt stark schwanken, was im Wesentlichen auf die von Auswinterungsschäden betroffenen Regionen zurückzuführen ist. Dies gilt gleichsam für Winterroggen, wobei vor allem im Nordosten unterdurchschnittliche Erträge und in Niedersachsen gute bis durchschnittliche Erträge gemeldet werden.

Roggen und Triticale weisen in Süddeutschland bislang eine hohe Aberkennungsquote auf, während in Norddeutschland bessere Anerkennungsquoten erzielt werden. Bei Dinkel sind die Ergebnisse der Saatgutanerkennung zufriedenstellend.

Die Ergebnisse der Anerkennung bei Winterweizen weisen ein Nord-Süd-Gefälle auf. In Süddeutschland ist die Anerkennungsquote eher unterdurchschnittlich, während in Norddeutschland eher überdurchschnittlich vielen Partien ein positives Ergebnis bei der Saatgutanerkennung beschieden wird.

Die Sommerungen von Hafer und Gerste aus ökologischer Vermehrung zeichnen sich bislang durch überdurchschnittliche Erträge aus. Die Ernte von Sommerweizen zeigt eher durchschnittliche Erträge.

Die Druschergebnisse bei den Körnerleguminosen zeigen insgesamt leicht unterdurchschnittliche Erträge bei regional starken Schwankungen. Eine leicht unterdurchschnittliche Ernte zeigt auch der bereits abgeschlossene Drusch der Ackerbohnen und Erbsen. Bei der Lupine wird eine durchschnittliche Ernte gemeldet.

Häufigster Grund für die bislang erfolgten Aberkennungen des Öko-Saatgutes ist die nicht den Anforderungen gerecht werdende Höhe der Keimfähigkeit. Aberkennungen wegen Krankheiten (z.B. Sporen, Steinbrand usw.) sind bislang eher selten. Bei den Kulturarten Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Dinkel und Triticale liegt bereits ein Großteil der Anerkennungsergebnisse vor.

Insgesamt ist von einer knappen Versorgung der Landwirtschaft mit ökologischem Z-Saatgut für die Herbstaussaat 2012 auszugehen. Eine besonders knappe Versorgungslage von ökologischem Z-Saatgut zeigt sich aktuell bei Wintertriticale sowie Winterroggen. Ausnahme bildet die nach bisherigen Erkenntnissen entspannte Versorgungslagelage bei Dinkel. Im Gegensatz zu anderen Kulturarten zeigt sich die Nachfrage nach Dinkel allerdings auch eher verhalten.

Auffällig sind die in vielen Bundesländern frühzeitig eingehenden Bestellungen von Öko-Saatgut, was auch mit der derzeit knappen Verfügbarkeit in Verbindung gebracht werden könnte. Diese frühen Bestellungen sind zum einen mit den Erfahrungen aus der Saatgutknappheit im Herbst 2011 bzw. im Frühjahr 2012 zu erklären sowie zum anderen mit dem Appell der Saatgutwirtschaft an die Landwirte, sich durch frühzeitige Bestellungen beim Handel, die termingerechte Bereitstellung des Z-Saatgutes zu sichern.

In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, dass die Attraktivität des Produktes Z-Saatgut im Hinblick auf den relativ geringen Anteil der Saatgutkosten an den Gesamtkosten der Getreideproduktion für die Aussaat im Herbst 2012 mit steigenden Getreidepreisen zunimmt. (bvo)
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