So hat sich innerhalb von zehn Jahren die nach Öko-Kriterien bewirtschaftete Fläche mehr als verdoppelt, wie aus einer aktuellen Bestandsaufnahme der Landesanstalt für Landwirtschaft hervorgeht. Lag sie 1999 bei gut 16.000 Hektar, waren es 2009 schon knapp 34.300. Landesweit ist ihr Anteil dennoch mit etwa 4,3 Prozent vergleichsweise gering: In Mecklenburg-Vorpommern etwa sind es schon mehr als 9 Prozent, bundesweit im Schnitt 5,6 Prozent.
Die Zuwachsraten sind den Angaben zufolge starken Schwankungen unterworfen. Neben der Entwicklung von Nachfrage und Preisen sind sie vor allem von Förderprogrammen abhängig. Doch der Bioanbau ist längst keine Angelegenheit nur kleiner Höfe. Zwar machen Betriebe mit weniger als 20 Hektar Anbaufläche das Gros der insgesamt 285 Ökobetriebe im Freistaat aus. Aber auf die nur 21 Betriebe mit mehr als 500 Hektar entfällt mehr als die Hälfte der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Thüringen insgesamt.
Auch regional zeigen sich enorme Unterschiede. Besonders stark ist der Bioanbau der Studie nach in den Kreisen Saalfeld-Rudolstadt und Schmalkalden-Meiningen mit einem Anteil von rund 17 beziehungsweise 15 Prozent der Anbaufläche. Ganz anders in den Kreisen Sonneberg, Greiz, Nordhausen und Sömmerda - dort liegt der Anteil unter 0,5 Prozent. Der Ökoanbau konzentriere sich in den landwirtschaftlich benachteiligten Grünlandregionen, lautet das Fazit.
Erwartungsgemäß fallen die Erträge der Biobauern, die auf Kunstdünger und chemische Unkrautmittel verzichten, geringer aus. So holten sie bei Winterweizen und Winterroggen nur etwas mehr als die Hälfte (56 und 51 Prozent) der Erntemengen konventionell wirtschaftender Kollegen vom Feld. Die Leistung der Milchkühe lag im Schnitt bei 7.257 Kilogramm Milch im Jahr 2009, wobei die Spanne von 2.646 bis 8.192 Kilogramm reichte. Zum Vergleich: Der Landesschnitt aller geprüfter Milchkühe lag bei 8.816 Kilogramm. (dpa)
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