Von den 4.344 landwirtschaftlichen Betrieben in Sachsen-Anhalt bewirtschaften 586 ihre Flächen mit ökologischem
Landbau (14 %). Das waren 201
Betriebe mehr als bei der
Agrarstrukturerhebung 2016.
Wird der
Ausbau der ökologischen Landwirtschaft an der so bewirtschafteten Fläche gemessen, wuchs diese zwischen 2016 und 2020 um 47.628 ha auf 106.058 ha (+82 %) an. Das waren 9 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Der Anstieg bei den Betrieben mit ökologischer Landwirtschaft (+52 %) hat sich im selben Zeitraum im Vergleich zu dem Zeitraum von 2010 bis 2016 (+28 %) deutlich beschleunigt. Deutschlandweit lag der Anteil des ökologischen Landbaus sowohl hinsichtlich der Betriebe (26.133 Betriebe) als auch bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (1 592 735 ha) bei 10 %.
Landwirtschaftsminister Sven Schulze betonte: „Der ökologische Landbau ist auch in Sachsen-Anhalt auf dem Vormarsch. Die Statistik zeigt deutlich, dass in den vergangenen Jahren viele Betriebe von konventioneller auf ökologische Erzeugung umgestellt haben. Das ist positiv zu bewerten. Wichtig ist mir dabei, dass wir die verschiedenen Arten der Bewirtschaftung nicht gegeneinander ausspielen.
Gefragt ist ein konstruktives Nebeneinander von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft – die Entscheidung darüber liegt letztlich bei den Landwirten und den Verbrauchern. In jedem Fall bedarf es noch stärkerer Anstrengungen zum Klima- und
Umweltschutz, ohne jedoch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Betriebe außer Acht zu lassen. Wir brauchen auch weiterhin eine leistungsstarke, zukunftsfeste Landwirtschaft als Stabilitätsanker und Wachstumsmotor für den ländlichen Raum.“
279 der Betriebe mit ökologischem Landbau betrieben Ackerbau. Nur in Sachsen-Anhalt war der
Ackerbau bei Öko-Betrieben die vorherrschende betriebswirtschaftliche Ausrichtung. Auf einer Fläche von 38.909 ha wurde Getreide mit Schwerpunkt Weizen (13.654 ha) angebaut.
In den anderen Bundesländern dominierte der
Futterbau (51 %), der in Sachsen-Anhalt nur einen Anteil von 31 % ausmachte. Hierzu Präsident Reichelt: „Die ökologische Landwirtschaft entspricht in Sachsen-Anhalt in ihrem Produktionsschwerpunkt überwiegend dem Gesamtbild der Landwirtschaft im Land. Im bundesdeutschen Vergleich gibt es jedoch deutliche Unterschiede. So sind die sachsen-anhaltischen
Ökobetriebe hinsichtlich der bewirtschafteten Fläche im Durchschnitt fast 3-mal so groß wie die Betriebe in anderen Bundesländern.“
Die durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche eines Betriebes mit ökologischem Landbau lag 2020 in Sachsen-Anhalt bei 180 ha. Im Bundesdurchschnitt betrug die Fläche 61 ha. In Sachsen-Anhalt waren 1.900 Personen in Betrieben mit ökologischen Landbau beschäftigt. Davon waren 1.100 ständige Arbeitskräfte, 500 Familienangehörige und 300 Saisonarbeitskräfte. 600 von den im
Öko-Landbau beschäftigten waren Frauen.
Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe mit ökologischen Landbau betrieb
Viehhaltung (299), damit lag Sachsen-Anhalt unter dem Bundesdurchschnitt von 66 %. Die meisten Betriebe davon hielten Rinder (227), gefolgt von den Betrieben, die Einhufer (90) hielten. Gemessen am Anteil der in Sachsen-Anhalt insgesamt gehaltenen Tiere, betrug der Öko-Anteil jeweils 11 % bei den Einhufern (834 von 6.598) und den Ziegen (778 von 7 154). Dagegen lag der Anteil der in ökologischer Viehhaltung gehaltenen Schweine nur bei 1 % (8.938 von 1.122.045).