(c) K.F.L. - fotolia.com So veranschlagen die Utrechter Experten die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im Zeitraum 2015 bis 2020 für Westeuropa auf 6,7 %. Für die Vereinigten Staaten wird sogar ein Plus von 7,6 % erwartet. Demnach würde der Umsatz von Ökoprodukten relativ betrachtet etwa drei Mal so stark zulegen wie voraussichtlich die Erlöse mit Lebensmitteln insgesamt, so die holländischen Fachleute.
Auf der Basis ihres Ausblicks empfehlen die Analysten den Lebensmittelherstellern, sich im Rahmen ihrer Firmenstrategie mehr als bisher auf das Ökosegment zu konzentrieren. Dabei gehe es vor allem darum, neue Produkte und Marken zu entwickeln. Außerdem könnten bestehende Produkte entsprechend verändert werden, um das obere Preissegment auszubauen. Dadurch biete sich den Herstellern auch die Chance, sich als verantwortungsbewusst zu positionieren.
Wie die Rabobank mit Blick auf die Nachfrage ausführt, kaufen die Konsumenten Bioprodukte vor allem deshalb, weil sie diese für gesünder als konventionelle Ware halten. Das habe die Auswertung von acht internationalen Untersuchungen ergeben. Weitere Kaufargumente seien der Umweltschutz, der bessere Geschmack, der geringere Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, mehr Tierschutz sowie der Wunsch nach natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln.
Allerdings seien einige Kaufargumente bei Experten umstritten, stellt die Rabobank fest. Außerdem sei den Verbrauchern häufig nicht klar, dass im biologischen Anbau mitunter schädliche pflanzenbasierte Pflanzenschutzmittel eingesetzt würden. Darüber hinaus wüssten sie wahrscheinlich auch nicht, dass hier die Erträge geringer seien als in der konventionellen Erzeugung. Deshalb schätzten die Konsumenten die Bedeutung der Bioproduktion für die Lösung globaler Ernährungsprobleme wahrscheinlich häufig als zu hoch ein. Indes würden die dem Ökolandbau zugeschriebenen positiven Umweltwirkungen auch von Fachleuten weitgehend anerkannt.
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