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26.08.2013 | 10:04 | Biolebensmittel 

Teure Bioprodukte schüren Diskussionen

Rostock - Über den Ausbau des Öko-Landbaus in Mecklenburg Vorpommern streiten Agrarminister Till Backhaus (SPD) und Umweltverbände.

Biolebensmittel Mecklenburg-Vorpommern
(c) proplanta
Backhaus nehme zu den Vorschlägen der Grünen-Landwirtschaftsminister für eine umweltgerechte und soziale Agrarpolitik eine «blockierende Haltung» ein, kritisierte am Sonntag der Landesvorsitzende Stefan Schwill. «Damit stellt sich der Minister gegen den dringend erforderlichen Kurswechsel hin zu einer nachhaltigen zukunftsfähigen Landwirtschaft.» Dagegen verwies Backhaus am Sonntag auf das Wachstum des Ökolandbaus in Mecklenburg-Vorpommern.

Inzwischen seien 1091 Betriebe nach der EG-Ökoverordnung zertifiziert. 820 Unternehmen bewirtschaften gut 126.000 Hektar oder 9,4 Prozent der Landesfläche. Damit liege Mecklenburg-Vorpommern deutlich über dem Bundesschnitt von 6,2 Prozent.

Im vergangenen Jahr sei die Bioanbaufläche im Nordosten um rund 2.500 Hektar gewachsen, im ersten Halbjahr 2013 bereits um 1.500 Hektar. «Fakt ist, dass der ökologische Landbau in Mecklenburg-Vorpommern sich auf hohem Niveau befindet», betonte der Minister. In Warnemünde lud am Sonntag der Markt «Bioerleben» mit seinen über 60 Ständen zum Kaufen ein.

Der Nabu kritisierte die Verteilung der EU-Direktzahlungen. Etwa 20 Prozent der Betriebe erhielten 80 Prozent der Gelder aus Brüssel. Es profitierten vor allem Großbetriebe, die im Nordosten reichlich angesiedelt seien, erklärte Schwill.

Biologisch erzeugte Lebensmittel sind nach Jahren des Nischendaseins zur Selbstverständlichkeit geworden. «Viele Menschen hält nur der höhere Preis vom Kauf dieser Produkte ab», sagte die Geschäftsführerin des Vereins landaktiv, Nicole Knapstein, der Nachrichtenagentur dpa.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sei der Preisunterschied zwischen biologisch und konventionell erzeugten Produkten eklatant. Dies liege aber nicht an teuren Biolebensmitteln, sondern an extrem billigen industriell erzeugten Lebensmitteln. «Wenn die auf europäisches Niveau angehoben würden, könnten die regionalen Bioanbieter ohne Probleme mithalten.»

Backhaus warb bei den Verbrauchern um Verständnis für höhere Preise bei Bio-Lebensmitteln. «Wir wollen den Verbraucherinnen und Verbrauchern klarer vor Augen führen, dass bestimmte Produktionsverfahren und die daraus resultierenden Erzeugnisse auch ihren Preis fordern.»

Die Öffentlichkeitsarbeit hat nach Ansicht des Ministers einen wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung des ökologischen Landbaus. (dpa/mv)
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