„Die völlige Neufassung des Ökorechts, die zuletzt erst 2007 erfolgte, bringt nichts als Rechtsunsicherheit“, kritisierte der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, zum Auftakt der Biofach.
Ziel müsse es stattdessen sein, das Ökorecht auf Basis der bestehenden bewährten Verordnung weiterzuentwickeln, so Prinz Löwenstein zur sogenannten „Nürnberger Erklärung“, die anlässlich der Messe unter Federführung des
BÖLW herausgegeben wurde.
Darin erteilen die Unterzeichner insbesondere den Plänen der
EU-Kommission eine Absage, spezielle Grenzwerte für Kontaminationen mit Pflanzenschutzmitteln aus der konventionellen Landwirtschaft einzuführen. „Mit Biogrenzwerten würden Ökoproduzenten für das Verhalten ihrer Nachbarn in Haftung genommen“, warnte Prinz Löwenstein. Das stelle nicht nur das Verursacherprinzip auf den Kopf, sondern verhindere massiv Umstellungen, weil kaum ein Landwirt ein solch hohes Risiko eingehen werde.
Der BÖLW will die gemeinsamen Forderungen auf der Biofach mit Vertretern von Bund, Ländern und EU diskutieren. Ökolandwirte und -unternehmen werden aufgefordert, die Erklärung unter www.mehr-bio-in-europa.eu bis zum 25. Februar 2015 zu unterzeichnen. Der BÖLW ist Mitinitiator und Erstunterzeichner der „Nürnberger Erklärung“. (AgE)