Laut einer
Umfrage im aktuellen
Konjunkturbarometer des Deutschen Bauernverbandes (DBV) können sich derzeit 17 Prozent der
Bauern vorstellen auf
Öko umzustellen. Im Vorjahr lag die Bereitschaft bei 16 Prozent, davor lange Jahre bei 11 Prozent.
Derzeit beläuft sich der Öko-Flächenanteil auf rund 9 Prozent und rund 11 Prozent der deutschen
Betriebe wirtschaften ökologisch. Durch die starke Umstellungstätigkeit in den letzten fünf Jahren würde das deutsche Öko-Rohstoffaufkommen bereits jetzt ausreichen, um den inländischen Öko-Konsum an Milch, Getreideprodukten und Fleisch zu decken. Derzeit wird beispielsweise noch rund 30 Prozent des deutschen Öko-Milchverbrauchs mit Importware bedient.
Der neue Öko-Beauftragte des
DBV und Brandenburger
Bauernpräsident Henrik Wendorff fordert daher Handel und Hersteller auf, alle heimisch erzeugbaren Import-Rohstoffe durch regional in Deutschland erzeugte Öko-Ware zu ersetzen.
„Viele Bio-Produkte tragen bereits Deutschlandkennungen auf der Verpackung, bei anderen Produkten sollten die Kunden besser aufgeklärt werden, wie sie die Herkunft erkennen können“, so Wendorff. So sind Öko-Eier aus Deutschland neben der 0 für Bio mit einem D gestempelt und auf jeder Molkereiverpackung informiert das ovale Molkerei-Identitätskennzeichen, ob in Deutschland und in welchem Bundesland von welcher Molkerei verarbeitet und abgefüllt wurde. Der Verarbeitungsort Deutschland stimmt in der Regel mit der deutschen Herkunft der Rohware überein.
Die deutsche Öko-Milcherzeugung ist nach Daten der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in den letzten fünf Jahren um fast 50 Prozent gewachsen. Der DBV-Ökobeauftragte Wendorff erklärt: „Die im Rahmen der Agrar-Umweltprogramme gezahlte Öko-Prämie ist zwar sehr wichtig, kann aber stabile Erzeugerpreise nicht ersetzen.“
Sinke der Öko-Milchpreis beim Bauern von jetzt etwa 48 Cent pro Kilogramm um nur 4 bis 5 Cent sei die durchschnittlich in Deutschland pro Hektar gewährte Öko-Prämie von 210 Euro aufgezehrt. Nur die besondere Honorierung durch die Nachfrager könne Öko-Landwirtschaft daher auch ökonomisch nachhaltig absichern.
Gleichzeitig mahnt Wendorff aber, auch die Öko-Prämie als Ausgleichszahlung für die besonderen
Umweltleistungen des Ökolandbaus abzusichern. Das seit Jahren bestehende Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung von 20 Prozent
Ökolandbau bedürfe in den kommenden 5 bis 10 Jahren mindestens einer Verdoppelung des Budgets für den Ökolandbau in den Agrarhaushalten von Bund und Ländern.
Detailliertere Daten zur Umstellungsbereitschaft aus dem DBV Konjunkturbarometer unter www.bauernverband.de/dbv-konjunkturbarometer-umstellungsinteresse-2019.