Rentenbank: Interesse an Förderkrediten 2022 deutlich gestiegen
Frankfurt - Das Förderjahr 2022 ist für die Landwirtschaftliche Rentenbank sehr erfolgreich verlaufen. Wie das Frankfurter Finanzinstitut am Dienstag vergangener Woche (31.1.) mitteilte, legte vor allem das Neugeschäft mit Programmkrediten deutlich zu.
Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten von fast 6,9 Milliarden Euro - Nachfrage bei „Erneuerbaren Energien“ steigt um rund 48 Prozent - Deutlicher Zuwachs auch in der Fördersparte „Ländliche Entwicklung“ - Darlehensprogramm „‚Zukunftsfelder im Fokus“ aufgelegt - Betriebsergebnis gesunken. (c) proplanta
Besonders stark sei die Nachfrage in den Fördersparten „Ländliche Entwicklung“ und „Erneuerbare Energien“ gestiegen. Treiber in der „Ländlichen Entwicklung“ sei die hohe Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen gewesen, bei den „Erneuerbaren Energien“ die Windkraftfinanzierungen.
Nach Angaben der Rentenbank erhöhte sich 2022 das Neugeschäft mit zinsgünstigen Programmkrediten insgesamt auf 6,879 Mrd Euro, nach 5,609 Mrd Euro im Vorjahr. Der größte Anteil am Förderneugeschäft mit Programmkrediten entfiel auf die Sparte „Ländliche Entwicklung“; hier ist das Neugeschäft um 71,1 % auf 2,053 Mrd Euro gewachsen.
In der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ hat sich das Neugeschäft um 47,6 % auf 1,573 Mrd Euro erhöht. Auch die Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ legte kräftig zu, und zwar um 42,6 % auf 1,202 Mrd Euro. Dagegen ging das Neugeschäft in der Fördersparte „Landwirtschaft“ um 20 % auf 2,024 Mrd Euro zurück.
Investitionen in Klima- und Umweltschutz fördern
„Über den starken Anstieg in unserer Sparte ‚Erneuerbare Energien‘ freuen wir uns ganz besonders“, erklärte die Sprecherin des Vorstandes der Rentenbank, Nikola Steinbock. Dieser Ausbau trage erheblich zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zur Versorgungssicherheit bei.
„Um die Bereitschaft der grünen Branche für Investitionen in Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz noch stärker zu fördern, bieten wir seit November 2022 unser Darlehensprogramm ‚Zukunftsfelder im Fokus‘ zu zusätzlich vergünstigten Konditionen an“, betonte Steinbock.
Aktuell gliedert sich das Programm laut der Vorstandssprecherin in vier spartenübergreifende Zukunftsfelder, die anhand des gesellschaftlichen und politischen Diskurses als besonders förderwürdig identifiziert worden sind. Dies seien der Ausbau der regionalen Lebensmittelproduktion, die verstärkte Nutzung der Agri-Photovoltaik, eine umweltschonende Landbewirtschaftung inklusive der Umstellungsphase auf den Ökolandbau sowie die Etablierung von Agroforstsystemen und Paludikulturen.
Steinbock zufolge soll das neue Darlehensprogramm die Transformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. Deshalb würden die Zukunftsfelder kontinuierlich erweitert und angepasst. Dadurch würden neue Ideen und Lösungsansätze schneller in die Praxis umgesetzt.
Altersvorsorge belastet
Beim Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung erreichte die Rentenbank im Berichtsjahr einen Betrag von 157,8 Mio Euro; das waren 29,9 Mio Euro beziehungsweise 16 % weniger als 2021. Der Zinsüberschuss lag bei 268,8 Mio Euro, nach 285,7 Mio Euro im Vorjahr. Gegenüber 2021 reichte die Förderbank 17,6 Mio Euro mehr an Zuschüssen in den Programmkrediten aus, die das Zinsergebnis entsprechend belasteten.
Der Verwaltungsaufwand stieg um 22,5 Mio Euro auf 112,5 Mio Euro, vor allem wegen höherer Aufwendungen für die Altersvorsorge sowie umfangreicher IT-Investitionen. Die Cost-Income-Ratio betrug 36,7 %.