Berlin - Die Herstellung von Bioethanol ist in Deutschland im vergangenen Jahr weiter gestiegen.
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Wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) am Montag Woche (20.3.) mitteilte, belief sich 2022 das Aufkommen auf gut 715.000 t; das waren rund 14.000 t oder 2 % mehr als im Jahr zuvor. Laut BDBe erfuhr der deutsche Kraftstoffmarkt dabei auch insgesamt eine weitere Belebung, denn es wurden mit 17 Mio. t etwa 3,5 % mehr Benzin abgesetzt als im Vorjahr. Der Verbrauch von Bioethanol legte ebenfalls leicht zu.
Die den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super E5 beigemischte Menge an Ethanol und des aus Ethanol hergestellten Kraftstoffadditivs Ethyltertiärbutylether (ETBE) erhöhte sich nach den Verbandsangaben um etwa 40.000 t oder 2,9 % auf knapp 1,19 Mio. t. Zur ETBE-Erzeugung wurden rund 131.000 t Bioethanol verwendet und damit 16,6 % weniger als 2021.
Gleichzeitig wurde jedoch die Beimischung von Bioethanol zu Benzin deutlich stärker ausgeweitet, und zwar um 6 % auf 1,05 Mio. t. Somit blieb im Berichtsjahr der Bioethanolanteil im Benzinmarkt mit 6,6 Volumenprozent nahezu unverändert. Die Herstellung von Bioethanol auf Grundlage von Zuckerrübenstoffen ging dem BDBe zufolge 2022 kräftig, nämlich um 39,8 % zurück.
Die aus Futtergetreide gewonnene Menge nahm hingegen um 10,8 % zu. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in den deutschen Bioraffinerien 790.000 t Zuckerrüben und 2,7 Mio t Futtergetreide zu Bioethanol und Eiweißfuttermitteln sowie weiteren Erzeugnissen für die Lebens- und Futtermittelindustrie verarbeitet. Bei dem Produktionsprozess entstanden zudem als Koppelprodukte organische Dünger, Biogas sowie biogene Kohlensäure für Getränke und andere Anwendungen.
Der BDBe geht davon aus, dass in Deutschland die bis zum Jahr 2030 stufenweise ansteigende Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), die aktuell 8,0 % beträgt und im kommenden Jahr auf 9,25 % klettern soll, im laufenden Kalenderjahr für einen stabilen Bioethanolverbrauch sorgen wird. Auch der Anrechnungsausschluss palmölbasierter Biokraftstoffe dürfte sich positiv auswirken.
Der starke Anstieg des Absatzes beim klimaschonenden Kraftstoffs Super E10 verdeutlicht nach Ansicht des Verbandes das gestiegene Umweltbewusstsein und das Vertrauen der Verbraucher sowie die Bedeutung von nachhaltigem Bioethanol für einen bezahlbaren Klimaschutz im Verkehr.