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11.01.2020 | 12:59

Neubau von Windrädern an Land massiv eingebrochen

Windradbau
Die Ausbaukrise der Windkraft an Land hat sich verschärft. 2019 gingen kaum noch neue Anlagen in Betrieb. Die Zahlen dürften die politische Debatte weiter befeuern. (c) proplanta

Ausbau der Windkraft in Thüringen eingebrochen



Der Ausbau der Windkraft ist im vergangenen Jahr in Thüringen um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur für Windenergie an Land wurden 2019 in dem Bundesland 14 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 53 Megawatt (MW) in Betrieb genommen.

Thüringen belegt damit bundesweit den siebten Platz. Im Vergleich zum Zubau des Jahres 2018 ist dies bei der Leistung ein Rückgang von mehr als 50 Prozent.

29 neue Windräder an Land im Nordosten in Betrieb gegangen



Im Nordosten wurden einst jedes Jahr mehr als 100 neue Windräder an Land in Betrieb genommen. Davon ist Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile weit entfernt.

Lediglich 29 neue Windräder an Land sind nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb gegangen. Das geht aus einer Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land hervor. Das ist der niedrigste Wert seit 2000.

Im Jahr 2018 lag die Zahl den Angaben zufolge noch bei 38. Die neuen Anlagen produzieren rund 96 Megawatt Strom. 17 Windräder mit einer Gesamtleistung von knapp 20 Megawatt seien im vergangenen Jahr landesweit stillgelegt worden. «Wir sehen das mit großer Sorge. Es wird etwas in Gefahr gebracht, was mühsam aufgebaut wurde», sagte der Vorsitzende des Windenergie-Netzwerks MV. Andree Iffländer.

130 neue Windräder gingen noch 2014 an Land in Betrieb mit einer Gesamtleistung von knapp 350 Megawatt. Iffländer sieht für die Onshore-Windkraft große Probleme. «Bei Onshore ist die Entwicklung dramatisch. Das ist fatal.» Bei Offshore-Windrädern sieht er die Lage zumindest etwas besser.

«Beim Offshore ist es nicht so dramatisch wie bei Onshore, aber auch nicht wirklich befriedigend.» Im Juni 2019 wurde ein zweiter Offshore-Windpark vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst genehmigt. Dort sollen 103 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 865 Megawatt errichtet werden.

Einbruch des Windkraftausbaus erwartet - Südwesten hinkt hinterher



Der Zubau neuer Windräder in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr eingebrochen. Nach vorläufigen Zahlen wurden nur fünf Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 17,3 Megawatt (MW) in Betrieb genommen.

Im Vergleich zum Vorjahr (114,8 MW) ist das bei der Leistung ein Rückgang von fast 85 Prozent, im Vergleich zum Durchschnitt des Zubaus der vergangenen fünf Jahre (201,2 MW) ein Minus von rund 91 Prozent. Das geht aus einer Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Bei der Energie war zuletzt 2011 weniger zugebaut worden als im vergangenen Jahr. Im bundesweiten Vergleich spielte der Südwesten beim Zubau kaum eine Rolle: Nur rund 1,8 Prozent (2018: 4,6 Prozent) der zugebauten Leistung kam aus Baden-Württemberg.

Bau neuer Windräder an Land in Schleswig-Holstein eingebrochen



Der Bau neuer Windräder an Land ist in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr eingebrochen. Das Minus von 94,5 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt des Zubaus der vergangenen fünf Jahre war bundesweit am größten. Der Nettozubau betrug 2019 lediglich 10 Anlagen mit 38,1 Megawatt. Das geht aus einer Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Bei den neu genehmigten Anlagen, die aber noch nicht in Betrieb sind, sieht es für Schleswig-Holstein etwas besser aus. Demnach wurden 70 Anlagen mit 270,7 Megawatt genehmigt - der bundesweit drittbeste Wert nach Brandenburg (116 Anlagen/439,4 MW) und Nordrhein-Westfalen (113 Anlagen/437,5 MW).

Der Zubau war 2019 in Deutschland der geringste seit mehr als 20 Jahren. Nach vorläufigen Zahlen wurden nur 276 neue Anlagen an Land in Betrieb genommen mit einer Gesamtleistung von 940 Megawatt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies bei der Leistung ein Rückgang von mehr als 60 Prozent, im Vergleich zum Durchschnitt des Zubaus der vergangenen fünf Jahre ein Minus von 77 Prozent.

Die meiste Leistung ging 2019 in Brandenburg ans Netz mit 57 Anlagen und rund 194 Megawatt, gefolgt von Niedersachsen mit 54 Anlagen und 181 Megawatt und Nordrhein-Westfalen mit 38 Anlagen und 127 Megawatt.

Im flächenmäßig größten deutschen Bundesland Bayern gingen gerade einmal sechs neue Windenergieanlagen in Betrieb mit einer Leistung von rund 18 Megawatt. In Bayern gilt bundesweit die schärfste Regelung für den Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung.

Deutlich weniger neue Windräder in Sachsen gebaut



Der Ausbau der Windenergie in Sachsen ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Nach vorläufigen Zahlen der Fachagentur für Windenergie an Land wurden 2019 in dem Bundesland nur fünf neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 17 Megawatt (MW) in Betrieb genommen.

Sachsen belegt damit bundesweit den zehnten Platz. Im Vergleich zum Zubau des Jahres 2018 ist dies bei der Leistung ein Rückgang von rund 70 Prozent.
dpa
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