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17.09.2007 | 14:16

Areva kauft Mehrheit an deutschem Windkraftspezialisten Multibrid

Paris/Bremerhaven - Nach der gescheiterten Übernahme des Hamburger Windkraftanlagenbauers REpower hat der französische Atomtechnikkonzern Areva die Mehrheit am Bremerhavener Windturbinenbauer Multibrid gekauft.

Windrad
(c) proplanta
Das teilten der französische Staatskonzern und der bisherige Eigentümer Prokon Nord aus Leer am Montag mit. Den Angaben zufolge wurde der Wert von Multibrid mit 150 Millionen Euro beziffert, den genauen Kaufpreis für den 51 Prozent- Anteil teilten die Unternehmen aber nicht mit.

Areva will sein Engagement im Offshore-Markt ausbauen. Multibrid baut derzeit sechs Windkraftanlagen für ein Testfeld vor Borkum und soll an der ersten französischen Offshore-Anlage Alabasterküste beteiligt werden. Mit dem französischen Konzern hat Prokon Nord nach eigenen Angaben den seit längerem gesuchten starken Partner für die weiteren Expansionspläne gefunden. Nach der Errichtung erster Testanlagen baut Multibrid derzeit eine Serienfertigung in Bremerhaven auf.

Ab 2009 will das Unternehmen nach eigenen Angaben insgesamt 160 Windräder der Fünf-Megawattklasse für zwei vor der deutschen Küste geplante Windparks fertigen. Parallel dazu will Multibrid in den europäischen Markt einsteigen.

Bei der versuchten Übernahme der Hamburger REpower AG war Areva im Mai an einem höheren Angebot des indischen Windanlagenherstellers Suzlon gescheitert. Beide Konzerne waren zuvor bereits an REpower beteiligt. Nach dem Ende des Übernahmekampfes sicherte Suzlon Areva vertraglich zu, nach einer Jahresfrist mit Gewinn aus REpower aussteigen zu können.

Das Engagement von Areva und Suzlon spiegelt nach Ansicht der Windenergieagentur Bremerhaven das wachsende Interesse von Großkonzernen an der Windkraftnutzung wider. Hintergrund sei der in der EU-Klimaschutzpolitik angekündigte Ausbau der Stromerzeugung durch Windparks auf hoher See. Vor drei Jahren hatte der deutsche Siemens-Konzern bereits den dänischen Hersteller AN Bonus gekauft.

Für die meist mittelständischen deutschen Anlagenhersteller sei die Beteiligung großer Konzerne eine wichtige Voraussetzung für den Bau der geplanten Offshore-Anlagen. Die Kosten eines Windparks mit 80 Fünf-Megawattanlagen bezifferte ein Sprecher des Verbandes auf rund eine Milliarde Euro. Die Beteiligung von Großunternehmen sei auch erforderlich, um die möglichen Betriebsrisiken in dreistelliger Millionenhöhe auffangen zu können. (dpa)
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