Es brauche keine Schwächung des Artenschutzes, sondern eine bessere Planung, betonte der Nabu-Landesvorsitzende Johannes Enssle am Dienstag in Stuttgart.
«Wir brauchen Vorranggebiete für die Windenergie, in denen schneller gebaut werden kann, und gleichzeitig Tabuzonen, in denen bedrohte Vogel- und Fledermausarten Vorrang haben und gezielt gefördert werden», erläuterte Enssle. Nur so könne es gelingen, den Zielkonflikt zwischen Windkraft und
Artenschutz aufzulösen.
Der baden-württembergische Minister für den Ländlichen Raum, Peter
Hauk (CDU), fordert eine Reform des Artenschutzes, um den
Ausbau der Windkraft zu forcieren. «Wenn schon der Verdacht des Brütens eines Schwarzstorchs ausreicht, um
Windräder zu verhindern, ist das nicht zeitgemäß», sagte Hauk der «Rhein-Neckar-Zeitung» (Samstag). Er halte die Artenschutz-Auflagen in dieser Hinsicht für zu restriktiv.
Enssle meinte dagegen, der Grund für die Flaute beim Windenergieausbau in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg sei neben dem Fehlen von klaren Vorrang- und Ausschlussgebieten für die Windenergie vor allem die verfehlte Energiepolitik von
CDU und
SPD auf Bundesebene.